Month: Juli 2021
Frische Luft im August
Wie angekündigt wird im August 2021 endlich, nachdem das Projekt 2020 verschoben werden musste, unsere neue Lüftung eingebaut.
Das bedeutet auch, dass die erste Augustwoche etwas spezieller wird als gewöhnlich: die Foodstände werden vorübergehend abgebaut. Es gibt jedoch während der ganzen Zeit Frisches & Feines bei unseren Cafés, Bars und Läden am Kuppelrand:
Bergs Hofladen ist wie gewohnt mit Gemüse, Lebensmitteln und Alltagsprodukten für euch da, Fish & more servieren tolle Fischgerichte und bietern im Shop mediterrane Produkte an.
In der Fellow Goldschmiede werden weiterhin edle Schmuckstücke geschaffen, das Café Finkmüller serviert Kaffi, Gebäck und auch feines Zmittag, bei Escasano gibts frische Salate und Bowls.
Für Durstige haben das Bierrevier und Hinz & Kunz ihre Türen (bei schönem Wetter auch die Aussenbar) geöffnet.
Wir freuen uns riesig, endlich zu starten! Wer noch mehr über die Lüftung erfahren möchte, kann sich den Beitrag vom SRF Regionaljournal anhören.
Nach dem Umbau werden einige Stände aus logistischen Gründen ihre Plätze wechseln: Carribean House wird neu zwischen Flavors of Jerusalem und Persian Gulf zu finden sein, Von Meisterhand mit neuem Namen & Angebot zwischen Amanis Afghan Food und Acento Argentino. La Magdalena übernimmt den alten Platz von von Meisterhand und Salsitsch und Pizza Pappagallo tauschen ihre Plätze.
Für die Umbauzeit gelten folgende Öffnungszeiten:
Sa, 31. Juli: 9 - 17h
So, 1. August: geschlossen
Mo, 2. August: 9 - 14h30
Di – Sa, 3.-7. August: 9 - 24h*
So, 8. August: geschlossen
*wir behalten uns vor, früher zu schliessen.
Öffnungszeiten der einzelnen Shops:
Bergs Hofladen: Mo 9-14h, Di - Fr 9-18h30, Sa 9-17h
Bierrevier: Di - Sa 17-24h (Sa, 31.7. geschlossen)
Escasano: Mo - Fr 11-14h
Fellow Goldschmiede: Di & Mi 10-18h, Do & Fr 10 -19h, Sa 10-17h
Finkmüller: Mo - Sa 9-14h30
Fish & more: Sa, 31.7. 9-14h30, Di - Fr 9-22h, Sa 7.8. 9-23h
Hinz & Kunz: Mi - Sa 17-24h (Sa, 31.7. geschlossen)
An dieser Stelle danken wir nochmals ganz herzlich der Edith Maryon AG, der Christoph Merian Stiftung, der Sophie und Karl Binding Stiftung
und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, dass sie dieses Projekt möglich machen.
Wer will mitmosten?
Auch diesen Herbst soll wieder gemostet werden in der Markthalle. Während die Äpfel langsam reifen, suchen wir schon einmal helfende Hände für diese saftige Arbeit.
Damit wollen wir die regionale Landwirtschaft unterstützen, alte Baumbestände (Hochstamm) fördern und Interessierten die Möglichkeit bieten, einer sinn-und freudvollen Handarbeit unkompliziert nachzugehen.
Beim Mitmosten erhaltet ihr Einblick ins Geschehen in der Markthalle, seid an der Quelle für frischen Most und bekommt ein Gefühl für regionale Produkte und die Herausforderungen in der Landwirtschaft.
Die Einsätze sind immer samstags zwischen 09.00 Uhr und 18.00 Uhr möglich und werden von der tagesverantwortlichen Person der Markthalle Basel begleitet. Wir starten Mitte September - das genaue Datum hängt von den Apfelbäumen ab - und mosten dann jeden Samstag bis 20. November.
Wir spannen dabei mit GGG Benevol zusammen. Mitmachwillige können sich direkt da melden. Das ist eh eine super Sache. Oder ihr schreibt uns einfach eine Mail und wir melden uns freudig zurück.
Die neue Lüftung kommt!
Wer diese Tage in die Markthalle kommt, sieht es auf den ersten Blick: in der Hallenmitte steht ein Baugerüst! Juhui, wir bauen eine neue Lüftung ein!
Nachdem die seit langem gehegten Einbaupläne durch Corona pausiert werden mussten, können wir nun endlich loslegen.
Keine Sorge; die Stände & Läden bleiben den ganzen Juli über wie gewöhnlich OFFEN. Wir halten euch über die Baustelle und allfällige Einschränkungen auf dem Laufenden, hier und insbesondere auf unseren Social Media-Kanälen.
Und ab Mitte August weht dann ein frischer Wind, beziehungsweise frische Luft durch die Markthalle! Wir freuen uns unglaublich und danken allen, die dies möglich machen - besonders der Eigentümerin Edith Maryon AG, der Christoph Merian Stiftung, der Sophie und Karl Bindung Stiftung und der BIS.
Mahlzeit Kolumne 5: Bierbrauen war gestern
Ein neuer Teil der Kolumne in Zusammenarbeit mit Bajour.
Die erste Schweizer Sojasauce kommt aus Basel. Die Brauerei Ferment verarbeitet Biosoja und -Weizen aus der Schweiz zum braunen Klassiker aus Ostasien. Dazu braucht es viel Zeit und einen kleinen Pilz mit grosser Wirkung.
Die halbe Welt ist im Bierbrau-Fieber – die Brauerei Ferment in Basel schwimmt gegen den Strom. Caroline Kulangara und ihr Mann haben sich der Produktion von Sojasauce verschrieben. Eine Seltenheit bei uns, obwohl Sojasauce inzwischen zur Grundausstattung jeder Küche gehört.
Das Sojasaucenbrauen nach traditionell japanischer Art haben sich Caroline und ihr Mann selbst beigebracht, ohne dass sie je in Japan waren. Nur mithilfe von Literatur, Videos, ihrer Experimentierfreudigkeit und ihrem bereits vorhandenen Wissen über Mikroorganismen – Caroline Kulangara und ihr Mann sind Mikrobiolog*innen.
Caroline Kulangara beim Umrühren der Soja-Maische. Seit Juli 2020 ist sie Vollzeit-Sojasaucenbrauerin. (Foto: Eliane Hofstetter)
Die Idee gärte schon seit etwa zehn Jahren. Das Ehepaar liebt Sojasauce und allgemein die asiatische Küche. Lange Zeit haben die beiden aus Japan importierte Saucen im Internet bestellt. Das war mit Aufwand und auch Kosten verbunden – denn auch in Japan werden nur noch rund ein Prozent der Sojasaucen nach traditioneller Braukunst hergestellt. Der einzigartige Geschmack war es ihnen aber wert.
«Nach dem Atomunglück in Fukushima waren wir uns aber unsicher, ob man noch japanische Saucen mit Meersalz kaufen kann.» Sie fragten sich: «Ist das noch sicher?»
Vom Experiment zum Beruf
Und so beschlossen Caroline und ihr Mann kurzerhand, ihre Sojasauce selber zuhause in Basel herzustellen. Die ersten Versuche wurden in der heimischen Küche unternommen: dämpfen, rösten, gären lassen, pressen, filtern, irgendwann war jedoch klar: sie möchten sich professionalisieren. Seit 2018 ist die Brauerei Ferment nun Wirklichkeit, seit Anfang 2020 sind die Sojasaucen im Verkauf.

In diesen Fässern gedeiht die Rohsauce und wird regelmässig umgerührt. (Foto: Eliane Hofstetter)
Die Brauerei Ferment befindet sich in einer ehemaligen Werkstatt im Iselin-Quartier. Sie ist klein, aber mit topmodernen und teilweise skurrilen Geräten ausgestattet: Ein Pasteurisiergerät, ein Gärunterbrecher (ein Gerät, das grosse Ähnlichkeit mit einem Kühlschrank hat), eine riesige Paellapfanne, eine Mostpresse, eine Abfüllmaschine und vieles mehr.
Das Herzstück sind die grossen Holzbottiche. Hier drin gärt und fermentiert die Maische, Moromi genannt. Von den Rohstoffen bis zur fertigen Sauce braucht es zig Arbeitsschritte und sehr viel Zeit, erklärt Caroline. Wer hätte gedacht, dass für so ein Fläschchen Sauce so viel Gerät vonnöten ist.
Bevor Caroline sich Vollzeit um die Brauerei kümmerte, hat sie am Tropeninstitut in Basel in der Zellbiologie an Malaria geforscht und hat da schon Mikroorganismen kultiviert. Statt mit mikroskopisch kleinen Mengen arbeitet sie jetzt mit 250-Liter-Fässern voller Soja-Ansatz und statt Krankheitserreger kultiviert sie Edelschimmel. Seit Juli 2020 macht sie das 100 Prozent, ihr Mann hilft auch mit und röstet vor allem den Weizen (dafür wird die Paellapfanne verwendet), hat aber sein Labor und seine bisherige Arbeit behalten.
Von Pilzen und Bohnen
Sojasauce ist rein von der Zutatenliste her ein sehr pures Lebensmittel: Sojabohnen, Weizen, Wasser, Salz, fertig. Die Brauerei Ferment verwendet ausschliesslich Produkte aus der Schweiz: Das Salz stammt aus den Salinen, das Wasser aus den Alpen (dasjenige aus Basel enthält zu viel Kalk). Sowohl der Weizen als auch die Sojabohnen stammen aus biologischem Anbau und werden von der Mühle Rytz bei Bern bezogen.
War es schwer, Schweizer Sojaproduzent*innen zu finden?
Die kurze Antwort der beiden: Nein.
Die etwas längere: Die Schweiz, oder genauer das landwirtschaftliche Forschungszentrum Agroscope, fördert schon seit geraumer Zeit den Anbau von Speisesoja in der Schweiz. Nicht nur, weil man daraus viele verschiedene Sachen herstellen kann, sondern auch weil Soja gewisse Eigenschaften hat, die Stickstoff binden und dadurch die Bodenbeschaffenheit verbessern.

Aus weiss wird braun: Sojabohnen frisch aus dem Getreidesack. (Foto: Eliane Hofstetter)
Eine der wichtigsten Zutaten für die Vollendung der Sauce ist aber ein kleiner unscheinbarer Pilz, dessen Sporen optisch an Matchapulver erinnern. Der Edelschimmel «Aspergillus Oryzae» verwandelt Weizen und Soja zu «Koji», dem elementaren Bestandteil der Sojasauce.
Koji ist auch das Herzstück in der Miso-, Sake- und Mirin-Herstellung. Ähnlich wie bei Camembert lässt man den Pilz drei Tage lang die Soja-Weizen-Masse durchwachsen. Der Pilz und dessen Enzyme wandeln dabei das Eiweiss und die Stärke der Sojabohne und Weizenkörner in Zucker und Aminosäuren um.

Deshalb gleicht die Brauerei Ferment auch einem Labor. Der Edelschimmel muss optimale Wachstumsbedingungen haben und regelmässig gerührt werden, damit guter Koji entsteht. Der Koji wird anschliessend in Salzlake gelegt – den Moromi. Nun heisst es abwarten und täglich rühren, die eigentliche Arbeit – den Moromi zur einer geschmackvollen Sauce zu verwandeln – übernehmen ab jetzt Bakterien und Hefen.
Je besser es dem Pilz geht, desto besser schmeckt am Ende alles. Ein bisschen poetisch ist das ja schon: Stimmen die Bedingungen, ist alles im Gleichgewicht und der Geschmack wird ausgewogen.

Where the magic happens: Die Sporen des Edelschimmels Aspergillus Oryzae werden direkt aus Japan importiert – selber züchten funktioniert nicht. (Foto: Eliane Hofstetter)
Mindestens ein Jahr dauert es, bis aus der Maische (Moromi) die Sauce geworden ist. Unter den Deckeln der grossen Fässer aus Lärchenholz arbeiten die Mikroorganismen vor sich hin, bauen Stärke ab und produzieren Aroma und etwas Alkohol.
In eines der Fässer dürfen wir einen Blick werfen. Der Moromi hatte bisher wenige Monate zum Reifen. Es blubbert und riecht nussig-herb, rein optisch erinnert das Ganze an Craft Beer, wenn die Stückchen in der Masse nicht wären.
Etwa 120 Liter Sojasauce kommt am Ende pro Bottich heraus.
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Mikroorganismen at work: aus Maische wird Sauce. (Foto: Eliane Hofstetter)
Die Sojasauce aus der Brauerei Ferment gibt es nicht nur für zu Hause. Auch lokale Gastrobetriebe verwenden die erste Schweizer Sojasauce in ihren Gerichten oder sie sind Abnehmerinnen von den «Resten», die beim Abpressen übrigbleiben.
In Zukunft will Caroline Kulangara neben der «hellen» Sojasauce (Usukuchi Shoyu) auch weiter Sojasaucensorten produzieren: mehrjährig gereifte Sojasauce (Koikuchi Shoyu), wie sie in Japan üblich ist, doppelt gebraute Sojasauce (Sashikomi Shoyu) für Sushi, eine nur aus Sojabohnen gebraute «glutenfreie» Sojasauce (Tamari Shoyu). Weitere Produkte der Brauerei Ferment sind: frischer Reis-Koji und Shio-Koji und zukünftig auch Miso, eine Suppenbasis.

Rezept
Schnelles Gemüse auf Reis
von Caroline Kulangara

Zutaten
- 300g Gemüse (z.B. Bohnen, Broccoli, Zucchini)
- Ein 3 cm langes Ingwerstück fein in Streifen geschnitten
- 4 Knoblauchzehen (einmal kurz mit der Seite eines breiten Messers gequetscht)
- 3 EL Öl (z.B. Olivenöl)
- 1/2 Teelöffel Kurkumapulver
- 4 EL Usukuchi Sojasauce
Zubereitung
- Das Gemüse dämpfen bis gar. Reis kochen.
- 3 EL Öl in einer Bratpfanne erhitzen, Die gestossenen Knoblauchzehen und die Ingwerstreifen 2 Minuten anrösten bis sie goldbraun sind.
- 1/2 Teelöffel Kurkumapulver dazugeben und ein paar Sekunden mit rösten.
- 4 EL Usukuchi Shoyu dazugeben und mischen.
- Das Gemüse dazugeben, mischen und nochmals 2-3 Minuten mit rösten.
- Auf Reis servieren.
Sommerlich im Juli
Sommerzeit unter der Kuppel
Mit Eiscafé, Eisuru-Glacés, kühlen Limos und sommerlich-leichten Gerichten umarmen wir den Markthallen-Sommer. Die Kuppel spendet Schatten oder Schutz vor Gewittern, auf den begrünten Terrassen rund um die Markthalle findet ihr viele Sonnen- und Schattenplätze, es weht ein angenehmer Wind. Dank der neuen Lockerungen dürfen wir wieder in grösseren Gruppen gemeinsam sitzen, geniessen und feiern.
Lasst uns also zusammen feiern, lauschen, sehen, lernen und geniessen. Wir halten einige Sommervergnügen bereit: eine Fotoausstellung unseres Schokoladenproduzenten Luca Palmerini im Wohnzimmer, ein marokkanischer Kochkurs, zweimal gar Irish Folk Sessions zum Jammen und Zuhören. Und natürlich zeigen wir weiterhin die EM-Spiele auf unseren grossen Leinwänden. Fast so spannend ist unser Jahresbericht 2020, der ein turbulentes Jahr nochmals Revue passieren lässt...
Über den Sommer sind unser Samstagsmarkt, Bergs Hofladen und die Marktschwärmerei wie immer da mit Gemüse, Milchprodukten, Pasta, Fisch, Brot, Pflegeprodukten und allem, was ihr für eure Sommerküche braucht. Mit Liebe und von Hand in der Region hergestellt. Auf dem Markt oder im Onlineshop.
Das Zmorgeland ist auch im Juli mit riesigem Buffet für jeden Geschmack und Hunger jeden Sonntag offen.
Auf heissen Touren
Die Markthalle ist on Tour: im Juli findet ihr unser Markthallen-Mobil unterwegs mit der Küchenkarawane bei der Hebelschanze und jeweils freitagabends in Riehen an den Konzertabenden der Kulturtreppe. Auch auf der Bühne ist ein Teil der Markthalle anzutreffen: am 9. Juli spielt u.a. Klara Lunden, die euch manchmal an unserer HausBAR mit frischen Getränken versorgt.
Auch die Küchenkarawane bleibt den Sommer durch auf Tour. Und wisst ihr eigentlich schon, dass ihr das Markthallen-Mobil sowie die anderen Food Trucks auch buchen könnt?