Hinter dem Tresen: ChocolArte

Der sechste Teil einer Serie über die Menschen, die euch mit ihren Food-Kreationen die ganze Welt nach Basel bringen. Ihre gewohnte Arbeit musste ruhen und nun kehrt nach und nach das Leben in der Markthalle zurück. Wir stellen euch die Menschen vor, die nun wieder täglich für das leibliche Wohl sorgen. Hinter dem Tresen: wer kocht für euch in der Markthalle?

Luca von der Schoggi-Manufaktur ChocolArte war einer derjenigen, die während des Lockdowns gearbeitet und Kund*innen mit Frischwaren versorgt haben. Seinen Shop und gleichzeitig seine Produktionsstätte, welche etwas versteckt neben dem Salon liegt, eröffnete er im Dezember 2019.

Davor war er zunächst in der Desginbranche tätig, bevor er vor 5 Jahren das erste Mal nach Afrika reiste und den Pfad des Kakaos betrat. Diese Reise brachte ihn dazu, in die Welt des Kakaos einzutauchen. «Ich fand eine Realität vor, die mir nicht gefiel, und ich wollte einen Unterschied machen.» So arbeitet er nun mit kleinen Kakaofarmen hauptsächlich in afrikanischen Ländern zusammen, die einen nachhaltigen Anbau betreiben – ohne Pestizide, ohne Kinderarbeit, mit fairer Bezahlung, sodass die Dörfer auf eine nachhaltigere Art und Weise bestehen können.

Den Weg des Kakaos möchte Luca auch in seinem Shop aufzeigen. Die Kundschaft soll den Weg vom Baum zu den Menschen, von der Bohne zur Tafel nachverfolgen können. Man kann Luca beim Verarbeiten der Kakaobohnen zuschauen oder gleich einen Workshop bei ihm machen. Dabei kann man selbst Schokolade herstellen und gleichzeitig sehr viel über Kakao, seine verschiedenen Sorten und welche Schritte in der Schokoladenproduktion nötig sind.

Für ihn war die Zeit des Lockdowns anstrengender als normalerweise. An seinem Stand vor Bergs Hofladen versorgte er die Leute mit Kaffee und heisser Schoggi und kam erst am Abend dazu, in seiner Manufaktur zu arbeiten. Normalerweise geht beides gleichzeitig, denn in seinem Laden ist beides vereint. Durch den Stand beim Haupteingang wurden aber auch die Leute auf ihn aufmerksam, es entstanden viele Gespräche und der feine Kaffi to go erweckte ein Bisschen das Gefühl von Normalität. Die Situation hatte für Luca also zwei Seiten: einerseits längere Arbeitstage, andererseits Sichtbarkeit und Kontakt zu den Menschen, die Lebensmittel eingekauft haben.

Für die Zukunft wünscht sich Luca, dass er bald auch wieder seine Kakaopartner vor Ort besuchen kann und sowohl hier in der Markthalle als auch dort sein Geschäft nachhaltig weiterführen kann.

In Zukunft soll es in der Manufaktur öfters Kakao- und Schokoladenworkshops geben, denn Schokolade ist vielseitig und mehr als nur süss. Luca nimmt jederzeit Anfragen entgegen. Es lohnt sich aber auch sonst, den Weg zu ihm zu finden und von seinen köstlichen Schoggitafeln, Brownies oder Aufstrichen zu probieren. Und von jedem einzelnen kennt er die Arbeitsschritte.