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Action Orange – vom Rebberg in die Markthalle
Geerntet in Aesch, vergoren in der Markthalle. Zusammen mit dem Weingut Klus 177 und begleitet von den Schweizer Weintagen entsteht ein ganz besonderer Wein unter der Betonkuppel beim Bahnhof. Was bisher geschah...
Text: Joel Gernet, Bonvinvant.com
In weniger als einer Woche durchgegoren. Das ging zackig! Action Orange, der Name ist Programm. Und das Programm gibt’s der Markthalle Basel zu sehen – im Schaufenster, hinter dem sich bis vor Kurzem die Bajour-Redaktion befunden hat.
Von aussen sieht der Orange-Light-District eher unspektakulär aus. Wie ein weisser Plastik-Sarkophag in einem orange beleuchteten Alu-Zelt. Der Schein trügt. Unter dem Deckel dieses Wein-Schreins läuft es rund. Vor allem in der vergangenen Woche. Da haben die für die alkoholische Gärung verantwortlichen Hefen innerhalb von nur sechs Tagen die 92° Oechsle Fruchtzucker der Trauben weggeputzt und zu etwa 13 Vol.-% Alkohol (und Kohlenstoffdioxid) verstoffwechselt.
Einen Blick auf die blubbernde Maische konnte allerdings nur mit etwas Glück erhascht werden – ähnlich wie bei der Fütterung im Zolli. Wegen der Fruchtfliegen musste die gärende Maische (also der Mix aus Most, Beerenhäuten und Kernen) mit einem Deckel geschützt werden. Und das Alu-Zelt darüber sorgte für ein kühles und energie-effizientes Mikroklima. Das orange Licht sorgt für die Show – zusammen mit dem Trauben-Wärter, der die Beeren mit hemdsärmligem Tatendrang zweimal pro Tag vermischt und im eigenen Saft ersäuft hat. Dabei pflügten zwei Arme mit sanften Schwimmbewegungen durch die Maische. Mit dem dritten Arm wurde per Handy fleissig für die Insta-Story dokumentiert – zu sehen drüben bei den Schweizer Weintagen.
Dieses Durcheinander ist wichtig, damit die Gärung smooth und gleichmässig verläuft. Durch das CO2, ein Nebenprodukt der Gärung, werden die Beeren an die Oberfläche geschwemmt und drohen dort auszutrocknen. Das wäre ungünstig und eine unnötige Angriffsfläche für unerwünschte Mikroorganismen. Ausserdem ist die Temperatur im Kern des Bottichs viel Wärmer. Auch deshalb ist ein Ausgleich wichtig – sonst gibt’s ein Donnerwetter. Das ist wie beim Klima.
Surreal sieht er aus, dieser pink-orange Teppich aus kleinen, schrumpeligen Beeren. Samtweich und kompakt. Wenn man die Schrumpeldinger runterdrückt, schäumt es gewaltig. Nachdem die alkoholische Gärung durch ist (und nun die zweite Gärung, der biologische Säureabbau, erfolgt), muss der Kuchen nur noch alle zwei Tage umgewälzt werden. Sonst werden zu viele Gerbstoffe aus den Traubenhäuten extrahiert und unser Baby verbittert.
Ja, die Häute sind noch drin. Wir haben es mit einer Maischegärung zu tun. Und mit der weissen Traubensorte Souvignier Gris. In Kombination ergibt das – einen Orange Wine! Also Weisswein, der wie Rotwein zubereitet wird und durch den Kontakt mit den Häuten eine orange Farbe erhält.
Geerntet wurde am Freitag, 11. September in den Rebbergen der Klus 177 in Aesch. Innerhalb von zwei Stunden haben die Helfer des Markthalle-Teams und der Schweizer Weintage rund 400 Kilo zusammengetragen. Das sollte etwa 300 Flaschen geben. Die biodynamisch kultivierten Trauben sahen nicht nur modellmässig gut aus, sondern waren auch kerngesund. Souvignier Gris ist eine PiWi-Sorte, also eine pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung, der keine Traubenkrankheit so schnell auf die Pelle rückt. Deshalb ist sie besonders pflegeleicht und nachhaltig zu bewirtschaften. Und das Wichtigste: Souvignier Gris ergibt richtig guten Wein.
Das zeigt der Orange 2019, mit dem die Macher der Klus 177 sich erstmals auf oranges Terrain begaben. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Kleinauflage von 777 Flaschen war im Nu vergriffen und versoffen. Die Ausbeute 2020 wird garantiert grösser ausfallen. Und mit dem Action Orange wird der Klus-Orange zudem noch einen Zwillingsbruder zu Seite haben. Der Unterschied? Der Action Orange wurde nach dem Abbeeren – aka Entrappen – straight in die Markthalle gefahren und dort vergoren.
Und den fertigen Action Orange? Den wird es an den Schweizer Weintagen am 6. und 7. Mai 2021 zu verkosten geben! Hier eine der raren Flaschen vorbestellen.
Autor: Joel Gernet. Originaltext auf dem Blog von Bonvinvant.com.
Schrein für den Wein: Hier entsteht der Action Orange.
Fast schon kitschig: Souvignier Gris-Trauben in der Klus.
In Action: Kat Fischer (Schweizer Weintage), Christoph Schön (Markthalle) und Lukas Vögele (Klus 177).
Entrappen hat nix mit rappen zu tun…
…sondern dass die Beeren von den Rappen getrennt werden.
Jeder Rappen zählt (jaja…Flachwitz).
Jedes Oechsle° auch – 92 an der Zahl, gemessen von Klus 177-Boss Antoine Kaufmann.
Bei der Klus 177 herrscht Impfpflicht: Sprich, die Maische wird mit bereits gärendem Most «geimpft», damit die Gärung mit den natürlichen Hefen (Spontangärung) in Gang kommt.
Gruppenfettli zum Abschluss.
Welcome Lebensmittel Netzwerk Basel!
Vor ziemlich genau drei Jahren hat die Markthalle Basel die Idee "Lebensmittel Netzwerk Basel“ mit-angestossen mit dem Ziel, mehr Lebensmittel aus dem Umland auf die Teller der Stadt zu bringen. Nun - mehrere Workshops, Speed-Datings, Aktionen und unzählige Sitzungen später - steht ein grosser nächster Schritt bevor: Am 17. September gründen wir zusammen mit vielen anderen aus Landwirtschaft, Gastronomie, Detailhandel und Weiterverarbeitung die Genossenschaft "Lebensmittel Netzwerk Basel" ganz offiziell! Es ist der Auftakt zu einem direkteren, regionaleren und nachhaltigeren Grosshandel im Raum Basel.
Das Hautprojekt der Genossenschaft ist neben der Vernetzung von Landwirtschaft, Gastronomie und Detailhandel der Aufbau der Handelsplattform „Feld zu Tisch“. Ob grüne Spargel aus dem Oberbaselbiet, Tofu aus regionalen Bohnen oder Erdbeeren aus Therwil – „Feld zu Tisch“ bringt regionale Produkte vom Feld auf die Teller. Die Pilotphase der Handelsplattform soll im Frühjahr 2021 starten.
Mehr Hintergrund-Infos zum Lebensmittel Netzwerk Basel und zur Handelsplattform Feld zu Tisch lest ihr hier und hier.
Kreative Gastronom*innen, engagierter Handel und leidenschaftliche Produzent*innen vereinigt für Basel, für die Region - ohne Zwischenhandel, ohne Schnickschnack.
Welcome Lebensmittel Netzwerk Basel - wie schön, dass es Dich gibt!
Action Orange - Wir machen Wein!
Die Markthalle und das Weingut Klus 177 machen zusammen einen Orange Wine. Angestossen wurde die Idee von den Schweizer Weintagen, die die „Action Orange“ zusammen mit Joël Gernets Wein-Blog «Bonvinvant» begleiten.
Ein Orange Wine ist ein Weisswein, der wie ein Rotwein zubereitet wird (mit längerem Kontakt zu den Traubenhäuten), sodass er eine orange Farbe und einen ganz eigenen Duft und Geschmack erhält.
Geerntet und entrappt wurden die Trauben in der Aescher Klus am Freitag, 11. September. Die Gärung erfolgt – und das ist speziell – mit enger Begleitung von Klus 177-Winzer Lukas Vögele direkt in der Markthalle im ehemaligen Büro von Bajour. Der Gärbottich kann dort die kommenden Wochen bestaunt werden und mit etwas Glück trifft man auf die Markthallen-Crew beim täglichen Traubenbaden.
Der Prozess von der Ernte bis zum fertigen Wein dauert ungefähr 8 Monate. Die erste Flasche öffnen wir also rechtzeitig zur nächsten Ausgabe der Schweizer Weintage in der Markthalle im Mai 2021.
Wer nicht bis dann warten kann: Weine aus der Region lassen sich auch an den Schweizer Weintagen „regional“ am Genussfestival vom 19.9.2020 verkosten.
Und wer sicher eine Flasche von dem raren Tropfen haben will: Hier lassen sich bis zu zwei Flaschen einkaufen.
Hinter dem Tresen: Acento Argentino
Der siebte Teil einer Serie über die Menschen, die euch mit ihren Food-Kreationen die ganze Welt nach Basel bringen. Auch sie mussten während dem Lockdown ihr Geschäft ruhen lassen. Jetzt bringen sie das Leben und die Vielfalt in die Markthalle zurück und wir stellen euch diese spannenden Menschen vor.
Hinter dem Tresen: wer kocht für euch in der Markthalle? Heute mit Juan von Acento Argentino.
Juan ist quasi ein Urgestein der Markthalle. Er ist mit seinem Stand Acento Argentino seit über 5 Jahren präsent. Die Empanadas, Burger und Platos mit Fleisch sind beliebt. Für Juan hatten die argentinischen Empanadas schon immer eine besondere Bedeutung. Sie sind ein Symbol für das Beisammensein und ein Gefühl von Vertrautheit, das er nun an seine Gäste weitergeben möchte. Daneben die anderen Zutaten wie das gebratene Fleisch und Gemüse, die täglich mit Leidenschaft und leckeren Gewürzen für die Gäste zubereitet werden.
Schon vor der Markthalle hatte sich Juan seit 10 Jahren in der Gastronomie selbstständig gemacht, sie war und ist seine grosse Leidenschaft. Auch seine Geschwister packen an und kochen oder organisieren Caterings. Inzwischen ist Acento Argentino auch expandiert: in der Klara gibt es eine zweite Filiale. Seit diesem Sommer werden die legendären Burger und Empanadas auch draussen serviert: bei schönem Wetter trifft man Acento Argentino auf der Buvette Dreirosen und dem Deck des Nordstern an. In dieser Zeit im und nach dem Lockdown muss man Ideen haben, sagt Juan. Auch um die Mitarbeitenden wieder im Einsatz zu haben und aus der Kurzarbeit zu holen. Die höhere Präsenz in der Stadt und insbesondere am Rhein ist die Konsequenz daraus. Eine andere Idee aus dem Lockdown war auch, die Empanadas via Velogourmet auf Aktienmühle @ home zu verkaufen. Eine andere war, die Zeit zu nutzen um eine Produktionsküche für Caterings zu machen. Er wollte etwas zu tun haben in dieser Zeit. Ansonsten genoss er aber die Zeit mit seinem Sohn.
Juan schätzt es, hier zu sein und hofft, dass die Markthalle in dieser Vielfalt bleibt. Sie habe ihm eine super Möglichkeit gegeben, mit wenig Geld eine Firma zu Gründen. Und auch wenn er keinen Ferrari fährt und es harte Arbeit ist, es macht ihm Spass. Bis nächstes Jahr wird die Situation sich noch nicht ganz normalisieren, aber er und sein Team geben Gas. Er hofft, bald auch wieder für Caterings der Markthalle kochen zu können und somit ein weiteres Stück „Normalbetrieb“ zurückzuerobern. Ob hier in der Markthalle, in der Klara oder an den neuen Orten am Rhein, das Argentinien-Feeling erfüllt euch so oder so.
Hinter dem Tresen: ChocolArte
Der sechste Teil einer Serie über die Menschen, die euch mit ihren Food-Kreationen die ganze Welt nach Basel bringen. Ihre gewohnte Arbeit musste ruhen und nun kehrt nach und nach das Leben in der Markthalle zurück. Wir stellen euch die Menschen vor, die nun wieder täglich für das leibliche Wohl sorgen. Hinter dem Tresen: wer kocht für euch in der Markthalle?
Luca von der Schoggi-Manufaktur ChocolArte war einer derjenigen, die während des Lockdowns gearbeitet und Kund*innen mit Frischwaren versorgt haben. Seinen Shop und gleichzeitig seine Produktionsstätte, welche etwas versteckt neben dem Salon liegt, eröffnete er im Dezember 2019.
Davor war er zunächst in der Desginbranche tätig, bevor er vor 5 Jahren das erste Mal nach Afrika reiste und den Pfad des Kakaos betrat. Diese Reise brachte ihn dazu, in die Welt des Kakaos einzutauchen. «Ich fand eine Realität vor, die mir nicht gefiel, und ich wollte einen Unterschied machen.» So arbeitet er nun mit kleinen Kakaofarmen hauptsächlich in afrikanischen Ländern zusammen, die einen nachhaltigen Anbau betreiben – ohne Pestizide, ohne Kinderarbeit, mit fairer Bezahlung, sodass die Dörfer auf eine nachhaltigere Art und Weise bestehen können.
Den Weg des Kakaos möchte Luca auch in seinem Shop aufzeigen. Die Kundschaft soll den Weg vom Baum zu den Menschen, von der Bohne zur Tafel nachverfolgen können. Man kann Luca beim Verarbeiten der Kakaobohnen zuschauen oder gleich einen Workshop bei ihm machen. Dabei kann man selbst Schokolade herstellen und gleichzeitig sehr viel über Kakao, seine verschiedenen Sorten und welche Schritte in der Schokoladenproduktion nötig sind.
Für ihn war die Zeit des Lockdowns anstrengender als normalerweise. An seinem Stand vor Bergs Hofladen versorgte er die Leute mit Kaffee und heisser Schoggi und kam erst am Abend dazu, in seiner Manufaktur zu arbeiten. Normalerweise geht beides gleichzeitig, denn in seinem Laden ist beides vereint. Durch den Stand beim Haupteingang wurden aber auch die Leute auf ihn aufmerksam, es entstanden viele Gespräche und der feine Kaffi to go erweckte ein Bisschen das Gefühl von Normalität. Die Situation hatte für Luca also zwei Seiten: einerseits längere Arbeitstage, andererseits Sichtbarkeit und Kontakt zu den Menschen, die Lebensmittel eingekauft haben.
Für die Zukunft wünscht sich Luca, dass er bald auch wieder seine Kakaopartner vor Ort besuchen kann und sowohl hier in der Markthalle als auch dort sein Geschäft nachhaltig weiterführen kann.
In Zukunft soll es in der Manufaktur öfters Kakao- und Schokoladenworkshops geben, denn Schokolade ist vielseitig und mehr als nur süss. Luca nimmt jederzeit Anfragen entgegen. Es lohnt sich aber auch sonst, den Weg zu ihm zu finden und von seinen köstlichen Schoggitafeln, Brownies oder Aufstrichen zu probieren. Und von jedem einzelnen kennt er die Arbeitsschritte.
Hinter dem Tresen: La Arepera
Der fünfte Teil einer Serie über die Menschen, die euch mit ihren Food-Kreationen die ganze Welt nach Basel bringen. Ihre gewohnte Arbeit musste ruhen und nun kehrt nach und nach das Leben in der Markthalle zurück. Wir stellen euch die Menschen vor, die nun wieder täglich für das leibliche Wohl sorgen.
Hinter dem Tresen: wer kocht für euch in der Markthalle? Heute mit Gonzalo von La Arepera. Der farbenfrohe Stand und die mit liebevollen Details ausgeschmückte Speisekarte trägt die Südamerikanische Sonne unter die Kuppel. Seit Oktober 2016 gibt es die Arepera, wo die Arepas, Streetfood aus Venezuela, zubereitet werden. Brötchen aus Maismehl werden gefüllt mit Bohnen und allerlei mehr – authentisch sollen sie schmecken. Gonzalo führt den Stand gemeinsam mit Mariana, die ebenfalls oft hinter dem Tresen anzutreffen ist (nicht aber zum Zeitpunkt dieses Gesprächs).
Gonzalo stammt aus Venezuela, hat zwischenzeitlich in Mexico und Puerto Rico gewohnt, wo er auch die jeweilige Küche kennenlernte. Eigentlich ist er Pharmazeut, das Kochen war aber immer ein Hobby von ihm. So hat alles angefangen. Durch die Arbeit im Pharma-Sektor kam Gonzalo dann 2005 in die Schweiz und hat seither vielerorts in vielen Bereichen gearbeitet, bis er dann 2016 die Gelegenheit hatte, die Arepera zu eröffnen und sein Hobby zum Beruf zu machen.
Im Lockdown verbrachte Gonzalo viel Zeit auf dem Velo oder in den Bergen, oder mit Serienschauen und Kochen. Seit dem 18. Mai hat die Arepera wieder geöffnet, man merke aktuell noch, dass viele Menschen nach wie vor im Homeoffice arbeiten. Trotzdem wollte er wieder öffnen und Gäste bedienen.
Die Struktur und die Routine hat Gonzalo vermisst. Am Anfang des Lockdowns war er aktiv und auch froh, liegengebliebene Sachen wieder aufzunehmen. Aber irgendwann kommt man wieder «runter», und weil man nicht weiss wie es weitergeht und wie lange, wird man verunsichert, so Gonzalo. Das Wissen, wieder eröffnen zu dürfen war deshalb eine Erleichterung.
Er wünscht sich, dass die Baslerinnen und Basler im Sommer trotz des schönen Wetters in die Markthalle kommen und dass auch von Ausserhalb die Markthalle als Ausflugsziel gewählt wird. Die feinen Arepas bringen das Sommerfeeling zumindest schon mal nach Basel und lassen euch von Südamerika träumen.
Hinter dem Tresen: Pizza Pappagallo
Der vierte Teil einer Serie über die Menschen, die euch mit ihren Food-Kreationen die ganze Welt nach Basel bringen. Auch sie mussten während dem Lockdown teilweise ihr Geschäft ruhen lassen. Jetzt sind einige Stände wieder für euch da und wir stellen euch diese spannenden Menschen vor.
Hinter dem Tresen: wer kocht in der Markthalle? Heute stellen wir Akram von Pizza Papagallo vor. Akram ist seit 2016 Pizzabäcker in der Markthalle. Die «Pizza al metro» ist eine süditalienische Spezialität und wird hier mit frischen Zutaten in vielen Variationen belegt. Vegetarisch oder mit feinem Rohschinken, mit oder ohne frischem Salat dazu. Wenn Akram nicht Pizza bäckt, kann man ihn oft hinter seinem Stand beim Gemüseschnippeln antreffen, damit für die nächsten Hungrigen schon alles parat ist.
Akram hat schon immer in der Küche gearbeitet, auch Pizza zubereiten war schon bevor er in die Markthalle kam sein Job. Er sagt, es war für ihn schon immer eine Mischung aus Job und Hobby, und nur wenn man den Job liebt wie ein Hobby kann man es jeden Tag mit Freude machen. Das ist bei ihm der Fall und darum sind seine Pizzen mit extraviel Liebe zubereitet.
Auch wenn er die Zeit, in der er seinen Stand während dem Lockdown schliessen musste, viel mit seiner Familie und insbesondere seiner Tochter verbringen konnte, freute er sich, seinen Stand wieder öffnen zu können. Die Gäste und das Pizzabacken fehlten ihm. Er hofft, dass bald auch die, die noch abwarten wollen wie sich die Situation entwickelt ohne Angst sich wieder in die Markthalle trauen. Abstand halten ist bei uns ganz easy, ob unter der Kuppel oder draussen. So lässt sich die Pizza entspannt geniessen.
Hinter dem Tresen: Nón Lá
Der dritte Teil einer Serie über die Menschen, die euch mit ihren Food-Kreationen die ganze Welt nach Basel bringen. Auch sie mussten während dem Lockdown ihr Geschäft ruhen lassen. Jetzt sind einige Stände wieder für euch da und wir stellen euch diese spannenden Menschen vor.
Hinter dem Tresen: wer kocht für euch in der Markthalle? Heute mit Tan von Nón Lá.
Tan Dong vom Stand Nón Lá – Vietnamese Street Food macht sich bereit für die ersten Kunden des Tages, schnippelt Gemüse und nimmt die Kochgeräte in Betrieb. Er freut sich, wieder hier zu sein, den Stand wieder öffnen zu können. Anfang des Jahres eröffnete die Crew von Nón Lá, die Phô, Summer Rolls und andere typisch Vietnamesische Gerichte servieren, das gleichnamige Restaurant in der Spalenvorstadt. Dann breitete sich Corona aus, das Restaurant wechselte auf Take-Away. Dong hatte also auch als der Stand in der Markthalle geschlossen war alle Hände voll zu tun mit Kochen und Portionen zubereiten.
Er habe es vermisst hier in der Markthalle zu sein, trotz dass er seiner gewohnten Arbeit nachgehen konnte. Es fühlt sich hier an wie auf einem grossen Markt in Vietnam oder Burma, dem Herkunftsland von Dong. Das Gewusel, die Stände, die unterschiedlichen Gerichte. Auch die anderen Standbetreibenden wieder zu sehen ist etwas, was sich jetzt gut anfühlt. Der Zusammenhalt untereinander. Er ist hoffnungsvoll, dass die Schweizerinnen und Schweizer ihren Sommer in der Heimat verbringen und die Markthalle mit Food aus der ganzen Welt zur Anlaufstelle für Fernweh-Leidende wird. Die Sommerrollen mit Tofu oder Shrimps sind dazu schon mal das passende Gericht.
Hinter dem Tresen: Dabbawalas
Der zweite Teil einer Serie über die Menschen, die euch mit ihren Food-Kreationen die ganze Welt nach Basel bringen. Auch sie mussten während dem Lockdown ihr Geschäft ruhen lassen. Jetzt sind einige Stände wieder für euch da und wir stellen euch diese spannenden Menschen vor.
Hinter dem Tresen: wer kocht für euch in der Markthalle? Heute mit Guru von Dabbawalas.
Gururaj, genannt Guru ist der Kopf hinter Dabbawalas, wo leckere vegetarische und vegane Gerichte serviert werden. Seit nun fast 4 Jahren wird hier Curry, Thali oder Paneer mit oder ohne Naan gekocht, jeden Tag sind andere Gerichte auf der Speisekarte. Je nach Saison wechseln die Zutaten, wahlweise wird dann das Curry mit Kürbis, Randen oder Sellerie gemacht. Alles von Dabbawalas gibt es auch als Takeaway oder mit Heimlieferung.
Bevor er seine Liebe zu indischem Essen zum Beruf machte, hat Guru seinen Weg im Chemiesektor gemacht, vom Doktorat in England zur Arbeit in Zürich, bis es ihn schliesslich nach Basel zog. Seine Kochkünste kamen immer so gut an, dass er beschlossen hat, sein Glück in der Markthalle zu versuchen.
Als jemand, der täglich 2 Stunden Yoga und Meditation praktiziert, hat Guru die Zeit im Lockdown damit verbracht und hat so die unfreiwillig freie Zeit gelassen genommen und für sich genutzt. Dementsprechend entspannt kehrte er hinter den Tresen zurück und freute sich auf hungrige Kundschaft. Er wäre schon glücklich gewesen mit nur einem Kunden, so sagt er, glücklicherweise waren es dann doch ein paar mehr. Es war schön zu hören, wie Stammkunden seufzten «endlich wieder!» Endlich wieder Indisch, endlich wieder ein Stück Normalität.
Hinter dem Tresen: Caribbean House
Der erste Teil einer Serie über die Menschen, die euch mit ihren Food-Kreationen die ganze Welt nach Basel bringen. Auch sie mussten während dem Lockdown ihr Geschäft ruhen lassen. Jetzt sind einige Stände wieder für euch da und wir stellen euch diese spannenden Menschen vor.
Hinter dem Tresen: wer kocht für euch in der Markthalle? Heute mit Nils vom Caribbean House.
Nils stammt ursprünglich aus Schweden und hat sein ganzes Leben lang gekocht. 22 Jahre verbrachte er in der Karibik auf Barbados, wo er 3 Restaurants führte. Dann zog es ihn nach Basel, die Leidenschaft für Karibisches Essen ist geblieben. Im Caribbean House serviert Nils leckere farbenfrohe Curries und Suppen. Das Leben in den milden Temperaturen ist wohl der Grund dafür, dass man Nils in der Markthalle stets mit kurzen Hosen antrifft.
Die Zeit des Lockdowns verbrachte er einerseits mit Lesen, Serien schauen, wandern und Velofahren und andererseits startete er im April damit, dreimal wöchentlich (Montag, Mittwoch und Freitag) Suppe zu kochen und mit dem Velo in der ganzen Stadt auszuliefern. Wer ihm auf Instagram folgt, konnte stets verfolgen, welche Suppenkreationen feil geboten wurden.
Worauf Nils sich besonders gefreut hat bei der Wieder-Öffnung? Auf seine Stammkunden und all die Leute in der Markthalle und die Standnachbarn, die alle so etwas wie Freunde und Familie geworden sind. Für die nächste Zeit wünscht er sich, dass sich die Gäste in der Markthalle wohl und sicher fühlen, sodass alle die möchten mit gutem Gefühl hierherkommen können. Die farbenfrohen Curries vom Carribean House tragen bestimmt ihren Teil dazu bei, sich hier in der Markthalle wohlzufühlen.