70 Weihnachtsessen für Armutsbetroffene

Zum dritten Mal ermöglichte die Markthalle in Zusammenarbeit mit der Winterhilfe Basel-Stadt armutsbetroffenen Menschen ein Weihnachtsessen. Unsere Gastronomiebetriebe Acatacos, Escasano, Il Gourmet Nostrano, Kozak Buvette und Zmorgeland haben sich bereit erklärt, Gutscheine für Menüs zu spenden, die dann von der Winterhilfe direkt an Armutsbetroffene verteilt wurden und von Dezember bis Januar eingelöst werden können. Wir sind stolz darauf, einen Teil dazu beitragen zu können, dass sich Menschen, die unter dem Existenzminimum leben, bei uns zugehörig fühlen und einen Platz finden. Vielen Dank auch an unsere Spender:innen und vielen Dank an die Winterhilfe!

Ohne die Winterhilfe als Koordinatorin gäbe es diese Aktion nicht. Wir haben Martina Saner, Geschäftsführerin der Winterhilfe Basel-Stadt, letztes Jahr zu einem Interview getroffen.

Markthalle: Was macht eigentlich die Winterhilfe?

Martina Saner: Die Winterhilfe Basel-stadt unterstützt armutsbetroffene Menschen in Basel-Stadt.

MH: Wie entstand die Idee für das Weihnachtsessen?

MS: Die Idee ist entstanden an einer Dankesparty von Gärngschee, die hier in der Markthalle war. Da kam die Idee von Markthallen-Mitarbeitenden und Gärn gschee und uns, dass wir ein Weihnachtsessen für armutsbetroffene Menschen hier umsetzen möchten. Wir haben die Idee soweit entwickelt, dass wir nicht einen Anlass machen möchten, wo alle zusammenkommen, dass es nicht so ein „ghettoisierender“ Event wird, sondern vielmehr ein integrativer Anlass.  Da bietet sich die Markthalle gut an, durch die Vielfalt des Essens, durch die Niederschwelligkeit, dass man einfach hinzusitzen kann, dass man nicht auffällt, dass auch Kinder willkommen sind, Platz haben und es nicht stört wenn sie herumrennen. Also eigentlich ein idealer Ort für ein schönes Weihnachtsessen mit der Familie oder im engen Freundeskreis.

MH: Wie lief die Aktion dann konkret ab?

MS: Das Markthallenteam leistete einen grossen Vorlauf, indem die Stände angefragt wurden, ob sie etwas beisteuern möchten an Essen in Form von Gutscheinen. Wir haben dann Ende November einen Post gemacht und die Anfragen entgegengenommen, geprüft und verteilten die Gutscheine. An dieser Stelle möchte ich auch ein grosses Danke sagen an die Stände, die ja angewiesen sind auf Einkommen. Danke vielmals!

MH: Warum braucht es denn sowas? Was war der Gedanke dahinter?

MS: Wer wenig Geld hat, hat wirklich kein Geld fürs Restaurant oder einfach im Ausgang etwas zu trinken. Das heisst, man ist gesellschaftlich ausgeschlossen. Die Möglichkeit, im Restaurant oder einem Ort wie der Markthalle essen zu können, ist daher etwas besonderes. Wir haben die Aktion im letzten Jahr bereits durchgeführt und da gab es Rückmeldungen von Leuten, dass sie noch nie in der Markthalle essen waren und dass es wirklich wertgeschätzt wurden.

MH: Was können Institutionen und Privatpersonen denn Armutsbetroffene zu unterstützten?

MS: Wir haben eine Kampagne lanciert „Armut wohnt gleich neben dir“, es ist gut im Kopf zu haben und zu realisieren, dass man in  Basel den Menschen nicht unbedingt ansieht, dass sie sehr wenig Geld haben. Aber es kann gut sein, dass im gleichen Haus oder in der Nachbarschaft Menschen leben, die sehr wenig haben. Und dort diese einladen, ihnen etwas weitergeben oder miteinbeziehen, das sind gute Möglichkeiten, wie man Menschen unterstützen kann. Oder Tipps geben. Und dann ist natürlich für uns als Winterhilfe, die zu 98% von Spenden leben auch gut, wenn Institutionen, Privatpersonen und Stiftungen uns auch mit Spenden unterstützen.

Mehr Informationen zur Winterhilfe und Spendenmöglichkeiten gibt es hier.