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Mahlzeit Kolumne 4: Von Stadtgärten, Unkraut und Wildsalat

Ein neuer Teil der Kolumne in Zusammenarbeit mit Bajour.

Gina Honauer verwandelt Basel in eine essbare Stadt. Wie es dazu kam, warum sie die Stadt dem Land vorzieht und was ein Garten mit Kindern zu tun hat, erzählt sie im Gespräch.

Gina Honauer begrüsst mich vor einem unscheinbaren Haus im Kleinbasel, unweit des Erasmusplatz. Durch einen betonierten Keller gelangen wir in den Innenhof:  Zwischen grünen Blättern diverser Kräuter und Büsche blitzen kleine blaue Blüten hervor, die Beete sind von Steinen umrandet. Im Hintergrund hört man Vögel zwitschern und Bienen summen zwischen den Blüten umher. Das verkehrslastige Quartier hinter den Hausmauern ist sofort vergessen – dank Gina.

Ein Innenhof im Kleinbasel wird zum permakultur-Stadtgarten und zur Homebase für Gina Honauer.

Gina ist Gärtnerin durch und durch. Sie ist für die Arbeit draussen gekleidet, ihren Kopf schützt sie mit einer Mütze vor der aussergewöhnlich warmen Frühlingssonne und möchte lieber ihren Pflanzen und den Bienen den Platz auf Fotos überlassen, statt sich selbst ablichten zu lassen. Nach einer Ausbildung zur Zierpflanzengärtnerin und einem BSc in Umweltingenieurwesen arbeitete sie zuerst ein paar Jahre als Product Manager für Gartenbedarf. Dann entschied sie sich, ihrer Faszination von Permakultur zu folgen und wieder selbst mit den Händen in der Erde zu wühlen. Während 4 Jahren hat sie im Gemeinschaftsgarten Landhof die Projektleitung übernommen und in dieser Zeit ihr Projekt Edibâle gestartet. Edibâle ist eine Wortschöpfung aus “edible” und “Bâle” und fasst Ginas Vision einer essbaren Stadt perfekt zusammen: Nebst dem Wildsalat und den Kräutern, die sie direkt verkauft, kollaboriert sie auch mit Gastrobetrieben und bietet Kurse an für andere Gärtnerbegeisterte. Wir sitzen während unseres Gesprächs unter einem der grossen Ahornbäume. Ob diese ausser Schatten noch etwas Erntbares produzieren, möchte ich wissen. Als Antwort kniet Gina auf den Boden, wo hunderte kleine Ahorn-Keimlinge ihre Köpfe aus der Erde strecken. “Als sie noch ganz frisch waren, mischte ich sie mitsamt ihrer Wurzeln als Micro-greens in den Salat, jetzt sind sie aber schon zu gross.” Bleiben dürfen sie vorerst trotzdem. Das ist eines von Ginas Prinzipien: Unerwartetes wird mit einbezogen.

Gina Honauer von Edibâle mit einem kleinen Ahorn-Keimling, der ungeplant hier wächst.

Ungeplant war auch die Art und Weise, wie Gina auf diesen Stadtgarten stiess:  Sie fand die Fläche zufällig per Inserat und zahlt heute eine kleine Pacht dafür, dass sie den Garten nutzen darf, für den die Bewohner*innen keine Verwendung haben. Daneben bepflanzt sie noch einen Garten im St. Johann und eine Fläche im 4058, rund um die Genossenschaft in der sie wohnt – dort hat sie zusätzlich einen Wintergarten. Doch ihre Homebase, sagt sie, sei hier, mitten in der Stadt. In diesem Garten kann sie alleine entscheiden, planen und experimentieren.

Urban Gardening – mehr als Stadttomaten

Als Urban Gardening gilt so ziemlich alles, was die Bewirtschaftung von Flächen im städtischen Raum betrifft: Gemeinschaftsgärten, Guerilla Gardening (also das wilde Säen auf öffentlichen Grünflächen), Dachgärten, Balkonbepflanzung. Die Flächen werden oft – wie auch bei Gina – in Permakultur bewirtschaftet. Permakultur orientiert sich an den natürlichen Zyklen und Abhängigkeiten der Natur. Indem der Ressourcenverbrauch und die Abfallproduktion minimiert werden, entstehen reichhaltige, vielfältige Lebensräume.

Für Gina bedeutet Permakultur langfristig auch weniger Aufwand: sie muss nicht jedes Jahr alles neu ansäen und sich Gedanken machen, was sie wann wo anpflanzen soll. Tomaten zum Beispiel seien nach ihrem Geschmack «zu Menschen-abhängig»:  ansäen, umtopfen, pikieren, die Eisheiligen abwarten und dann hoffen, dass die Schnecken noch was übrig lassen – da ist ein Garten, der seinen eigenen Rhythmus findet viel stabiler im Ertrag. Ein selbst installiertes Bewässerungssystem, das den gesamten Garten bedeckt, nimmt ihr zusätzlich Arbeit ab.

Das Stadtgärtnern habe Ausbaupotenzial, sagt Gina: Es gäbe hier in Basel eigentlich genug Flächen, aus denen man etwas machen könne. In Innenhöfen, auf Dächern, in Hochbeeten oder auf Asphaltplätzen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wie dieser Garten hier beim Erasmusplatz sind allerdings viele Flächen in Privatbesitz und man braucht entweder Mut um zu fragen, ob man sie bepflanzen darf oder aber Glück wenn die Fläche ausgeschrieben wird – was in der Regel mit Kosten verbunden ist.

Die Pflanzen, die bei Gina wachsen, sind bunt gemischt: Einige wurden bewusst aus Sortenlisten gewählt und bei ausgesuchten Produktionsbetrieben sowie übers Netzwerk von ProSpecieRara bestellt. Da gibt es nebst vielem Einheimischem auch sogenannt Exotisches wie z.B. Epazote (mexikan. Bohnenkraut) und Kaki. Andere – die teilweise als Unkraut bezeichnet werden – haben selbständig den Weg in den Garten gefunden und werden freudig geerntet. Sie beobachtet viel und versucht abzuschätzen, wo ein Eingreifen nötig ist. 

Ein bisschen wie bei der Kindererziehung sei das: “Kinder wissen oft sehr gut, was sie brauchen, auch wenn wir Erwachsenen davon ausgehen, es besser zu wissen. Wenn wir die Pflanzen – genau wie die Kinder – ermächtigen, ihren eigenen Umgang mit Situationen zu finden, entwickeln sie oft ungeahnte Fähigkeiten.“

Edibâle ist Teil von Urban Agriculture Basel, das unter anderem vom Kanton unterstützt wird. Die Urban Agriculture Basel ist ein Zusammenschluss verschiedenster landwirtschaftlicher Projekte in Basel. Es ist Infoportal, Agenda und Vernetzung in einem. Die Plattform wird unter Anderem von der Stadtgärtnerei und dem Amt für Umwelt und Energie Basel unterstützt sowie von mehreren Stiftungen, ist jedoch nicht staatlich unterstützt. Ginas Projekt Edibâle ist Teil von UAB, genau wie die Markthalle, foodsharing, Squadra Violi und viele andere, vom Gartenprojekt über Gemeinschaftsküchen zu anti-Food-Waste-Initiativen. Wer sich fürs Gärtnern und Nachhaltigkeit interessiert, findet hier zahlreiche Projekte zum mitmachen.

Essbare, vernetzte Stadt

Es ist für Gina nie in Frage gekommen, irgendwo auf dem Land ein Projekt zu starten, wie es bei anderen Permakulturist*innen oft üblich ist. Am städtischen Umfeld schätzt sie besonders die kleinräumige soziale Vernetzung unter Lebensmittelproduzierenden und -verarbeitenden. Ein weiteres Argument ist die Verfügbarkeit von Bau- und Verbrauchsmaterial – alles ist irgendwo vorhanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand im Umfeld ein Dörrgerät ausleihen kann ist sehr hoch. Und was sie selbst nicht mehr braucht, gibt sie gerne an andere weiter. Manchmal findet man auch Dinge, die man gar nicht gesucht hat, in Ginas Fall mehrere alte Badewannen, die sie zu Beeten oder einem Teich umfunktionierte.

Des einen Müll ist des anderen Schatz: Eine alte Badewanne wurde ganz in Urban Gardening-Manier zum Beet umfunktioniert.

Heute ist bei Gina Erntetag für die Markthalle-Bestellungen. Basilikum, Dost, Knopfkraut, Vogelmiere, Schafgarbe und vieles mehr ist an diesem Tag im Wildsalat (mehr dazu unten) vertreten. Die Hälfte der Kräuter kenne ich nicht, es sind Gewächse, die oft unbeachtet am Strassenrand wachsen. Manchmal ändert die Zusammensetzung des Salates wöchentlich, so viel Verschiedenes wächst an den Standorten der Edibâle-Beeten. Geerntet werden Blüten, Blätter, Knospen, Stiele oder gar Wurzeln, sofern essbar und schmackhaft. Die Pflanzen beschäftigen Gina das ganze Jahr hindurch: wenn sie nicht jätet und erntet, dann plant sie Kurse oder die Umgestaltung von Flächen. Auch wenn sie von ediBâle noch nicht leben kann: Ihr Alltag ist das ganze Jahr hindurch von dem Projekt und der zugrunde liegenden Vision geprägt.

In die Erde, fertig, los!

Die Gartensaison ist in vollem Gange. Für alle, die noch neu starten wollen oder darauf warten, die Setzlinge von der warmen Wohnung raus auf den Balkon oder Garten zu setzen hat Gina noch ein paar Tipps:

  1. Überlege, was dich zum Pflanzenanbau antreibt und wie viel Energie du eingeben magst und kannst: Möchtest du …ein buntes Blumenmeer, um ab und zu Sträusse daraus zu binden? Lebensraum für Kleinlebewesen schaffen? Regelmässig Gemüse ernten? Einfach etwas Wachsendes im Verlauf der Jahreszeit beobachten? Eine grobe Planung hilft, die richtigen Plätze und Pflanzen auszuwählen, rechne aber auch damit, Änderungen geschehen zu lassen. Ginas Einstellung: so undogmatisch sein wie möglich, aber eine Vorstellung vom Ganzen zu haben.
  2. Gutes Substrat – also die Erde in der die Pflanzen stehen – ist essentiell. Wichtig ist, dass genügend dauerhaft strukturgebendes Material enthalten ist und – aus ökologischen Gründen – kein Torf verwendet wurde. Passende Mischungen findest du meist im Fachhandel und zwar unter dem Namen «Kübelpflanzenerde» oder «Trogerde». Die im Super- und Baumarkt erhältlichen «Gemüse-, Kräuter- oder Universalerde» taugen leider oft nur für eine Saison (fallen in sich zusammen) und sind teilweise mit Trauermücken belastet. Eine Mischung aus Landerde, Sand, Blähton, Komposterde und etwas Material wie Blätter oder Häcksel hält das Substrat dauerhaft durchlässig und nahrhaft. Kompost findet man in Basel an diversen Kompostplätzen oder du produzierst ihn mithilfe der Kompostberatung gleich selbst. 
  3. Wenn du Töpfe verwendest, dann bitte mit Löchern, damit das Wasser unten abfliessen kann. Ansonsten staut sich die Feuchtigkeit und die Wurzeln faulen – egal ob Gemüse, Zimmerpflanze oder Kraut.

Und wenn man keinen Garten hat? Auch auf einem Balkon lässt sich so einiges anpflanzen, Projekte wie Urban Roots sind sogar eigens darauf ausgelegt. Zusätzlich gibt es in der Stadt Basel einige Gemeinschaftsgärten wie beispielsweise im Landhof oder im Generationengarten am Hafen, wo man sich einfach den anderen Gärtnernden anschliessen kann. Und auch wenn man Glück haben muss, um so eine eigene Gartenfläche wie sie Gina hat zu finden: Augen und Ohren offen halten ist immer eine Option. Sich mit anderen (zum Beispiel Nachbarn, Arbeitskolleg*innen) zusammentun und nach potenziellen Flächen fragen. Sich einem der vielen offenen Projekte bei UAB anschliessen. 

Gärtnern hat auch einen therapeutischen Effekt: umgraben, wässern, pflegen und den Pflanzen beim Wachsen zusehen hat etwas Meditatives an sich. Und besonders jetzt, wo alles etwas ungewiss ist, ist so ein Beet, Topf oder Garten in der Stadt ein Fixpunkt im Alltag. Wenn dann noch Bienen summen und Vögel zwitschern, so wie hier im Kleinbasel, ist Urban Gardening auch Erholung pur.

Wer Ginas Wildsalat probieren möchte, findet ihn hier:

LOKAL

Marktschwärmer Basel

Zum Onkel

Noch mehr Impressionen aus Ginas Garten


Action Orange lanciert!

Action Orange lanciert!

Am letzten Freitag haben wir den Orange Wine „Action Orange“ lanciert und verkostet. Ein paar wenige Flaschen sind noch erhältlich in unserem online Shop.

Die „Action Orange“ kommt in der 1-Literflasche und besteht zu 100% aus Souvignier Gris Trauben in Demeter Qualität. Geerntet in Aesch, vergoren in der Markthalle Basel. Eine Zusammenarbeit von der Markthalle Basel mit dem Weingut Klus 177, begleitet von den Schweizer Weintagen und dem Weinblog Bonvinvant.

Mehr Infos zur „Action Orange“ hier. Und hier. Und hier (mit ganz vielen Bildern).

Degustation:
100% Souvignier Gris Naturwein – Orangenzesten, leicht nussige Bitterkeit, frische Sauerteigbrotkruste, cremiges Mundgefühl. Entwickelt schon im Glas und dann auch in der offenen Flasche, gerne über Tage, andere spannende Geschmacksnuancen.

Vinifikation:
Frühe Lese um natürliche Frische und Leichtigkeit zu erhalten, 5 Wochen spontane Maischegärung im 6hl Bucket, keine oenologischen Hilfsmittel, 6 Monate in gebrauchtem Barriquefass auf der Feinhefe, spontaner biologischer Säureabbau (malolaktische Gärung), ohne Filtration und mit minimalem Schwefelzusatz abgefüllt.


Auf in den Mai!

Sitzen & Geniessen

Der Wonnemonat kann kommen: unsere Tische und Stühle stehen wieder an der frischen Luft! Ob ihr zum KaffiZmorgeZmittagZnacht oder fürs Feierabendbier vorbeikommt: wir heissen euch herzlich willkommen. Gleich an vier Orten rund um die Markthalle haben wir Platz gemacht:
auf den beiden oberen Terrassen vor dem Haupteingang und hinter der Saner Apotheke, auf der Aussentreppe beim Café Finkmüller und der grossen Holzplattform sowie auf dem Plätzli vor dem unteren Eingang am Steinentorberg. Unsere Foodstände, Läden und Manufakturen freuen sich auf euren Besuch. Contact Tracing nicht vergessen!

Zur Feier der Saison haben wir nicht nur unsere Öffnungszeiten unter der Woche verlängert, sondern auch wieder am Sonntag geöffnet. Auch das Zmorgeland verwöhnt euch nicht nur mit dem Brunch @ Home, sondern neu wieder vor Ort mit zauberhaftem Buffet. Reservation empfohlen.

Wein & mehr

Fans von guten Tropfen werden im Mai fündig: an den Schweizer Weintagen stellen ausgewählte Winzer:innen ihre neuen Weine vor. A propos Wein: Die Action Orange war ein voller Erfolg. Ende März wurde der Orange Wine abgefüllt und damit ist die Reise der Trauben nach 8 Monaten beendet. Sichert euch jetzt noch eine Flasche und holt sie an den Schweizer Weintage ab.
Wollt ihr eure Heim-Kochkünste erweitern und die Marokkanische Küche kennenlernen? Dann meldet euch für den Kochkurs an - es gibt noch freie Plätze:
Ende Monat heisst es dann: pure & heavy! Fans der gitarrenlastigen Musik werden an der Pure & Heavy Plattenbörse fündig.
Markthall - offenes Singen ist zurück! Unter der Kuppel ist nicht nur viel Platz für genügend Abstand, sondern auch für das klangvolle mehrfache Echo der singenden Stimmen.

Grüsse vom Hof

Am Samstagsmarkt gibt's Frisches und Nachhaltiges vom Hof oder aus der Manufaktur. Ab dem 8. Mai ergänzen portugiesische Spezialitäten den Markt. In Bergs Hofladen findet ihr die ganze Woche nachhaltige Food & Non-Food-Produkte. Von der Gärtnerei Berg gibt's solange der Vorrat reicht Setzlinge für eure Grünflächen aus Demeter-Anbau.
Ein Hofautomat von bee better hat zu uns gefunden! Gleich beim Haupteingang steht er, gefüllt mit Bienenprodukten und Kosmetik (auch vegane), schnellen Geschenken und plastikfreien Alternativen aus dem Baselbiet. Geschenke, Geräuchertes, Gebackenes und Gesundes vom Hof gibt's wie immer auch in der Marktschwärmerei. Neu könnt ihr eure Bestellung auch im Gotthelf-Quartier im Brock-Art abholen.

Viel Gutes wird es auch am Genussfestival der Basler Genusswoche im Herbst wieder geben. Ihr könnt Teil davon werden und selber einen Workshop, einen Stand oder anderes Spannendes anbieten. Meldet euch hier an.

Spezial-Öffnungszeiten im Mai:
Sa, 1. Mai: 9 - 22h offen
Do, 13. Mai: offen bei trockenem Wetter (Auffahrt)
Mo, 24. Mai: geschlossen (Pfingsten)

Ihr wollt direkt über unsere Events, Aktionen und Neuigkeiten informiert sein? Abonniert unseren monatlichen Newsletter für das Markttreiben in eurem Postfach!


Action Orange Teil 3 – vom Fass in die Flasche

Action Orange Teil 3 – vom Fass in die Flasche

Geschäftiges Treiben, gute Stimmung, Flaschengeklimper – und über allem liegt der Duft von Wein. Wir füllen unseren „Action Orange“ ab, vom Stahltank in die Abfüllanlage und von dort in die schönen Einliterflaschen, die eine nach der anderen – zack – mit einem Korken verschlossen werden.

Marius hält stolz die erste Flasche „Action Orange“ in die Luft. Nun ist es also soweit. Es ist der 26. März 2021. Die Reise mit unserem Orange Wine nähert sich dem Ende. Nach über sieben Monaten landet er in der Flasche – und wartet dort geduldig auf seine letzte Station in unseren Weingläsern.

410 Kilogramm Souvignier Gris Trauben haben wir in der Aescher Klus geerntet und entrappt und danach in der Markthalle vergoren, abgepresst und jetzt in 220 Literflaschen abgefüllt. Stets eng begleitet und bestens beraten von Winzer Lukas Vögele von der Klus 177. Seine Reife im Holzfass erreichte der Orange auswärts im kühlen Keller von Cava Hispania, wo er rund vier Monate ruhen durfte. In der Flasche bleibt er nun noch ein paar weitere Wochen liegen. Dann labeln und verkosten wir ihn an den Schweizer Weintagen am 6. und 7. Mai 2021 (hier bis zu zwei der raren Flaschen sichern).

Es war eine wunderbare und aufregende Zeit. Von der Ernte in der Klus, über alle Zwischenschritte bis zum grossen Abfülltag vor der Markthalle. Viele Menschen haben sich mit viel Herzblut darum gekümmert, dass aus den Trauben ein Wein entstehen konnte. Haben mitgeholfen, mitprobiert, mitgefiebert, mitgezogen, mitberaten, mitgemacht. Danke allen!
Ganz besonderen Dank geht an Kat Fischer (Schweizer Weintage, Cava Hispania), Lukas Vögele (Klus 177), Joel Gernet (Schweizer Weintage, Bonvinvant), Antoine Kaufmann (Klus 177) und ans ganze Team der Markthalle. Schön, konnten wir diese Aktion zusammen machen!

 

 

Die Action Orange in Bildern


Ostern & mehr

Gärtnern & Stöbern

Unsere Stühle müssen sich zwar noch etwas gedulden, bis sie wieder raus dürfen. Trotzdem ist der Frühling schon in vollem Gange und die Sonne wärmt.
Wie könnten wir die Jahreszeit also besser zelebrieren als mit der Pflanzmarkthalle? Am 24. April findet ihr alles rund ums Gärtnern in der Markthalle: Setzlinge, Erde und Samen, Zimmerpflanzen, Wissen rund um Pflanzen und vieles mehr.

Pflanzmarkthalle: Sa, 24.4., 10 - 15h 

Nach so viel Zeit zu Hause ist die Lust auf Ausmisten und Neueinrichtung riesig. Die gute Neuigkeit dazu: der Flohmi in der Markthalle kommt zurück! Den Auftakt machen wir Ende April.

1. Flohmi: So, 25.4., 11 - 16h

Momos & Panzerotti

Neuigkeiten gibt es auch bei der KüchenkarawaneTenzin Yummy ist mit Momos und Feinem aus Tibet bei der Ciba (Ecke Gärtnerstrasse/Mauerstrasse) anzutreffen. Yummy! Und weiterhin ist Charlie Brown immer mittwochs am Allschwilerplatz mit Sizilianischem.

Tenzin Yummy
Mo - Mi und Fr 11h30 - 14h & 18 - 21h
Charlie Brown
Mi 11h30 - 14h

Angezapft & angerichtet

Die Markthalle blüht mit Frischem, Feinem und Handgemachtem zum Frühlingsbeginn. Zum Beispiel im Bierrevier: Hopfiges für jeden Geschmack, frisch gezapt und abgefüllt. Es het solangs het, und es het ganz schön viel - ganze 40 Zapfhahnen! Offen Di - Sa 17 - 20h.

Die besten Würste der Stadt, handgemacht von Salsitsch, gab es bisher bei uns am Samstagsmarkt. Ab 6. April bekommt ihr sie auch unter der Woche - gebraten und in Gerichte verpackt, in Hot Dogs oder roh, denn die Jungs von Salsitsch ziehen bei uns als fester Foodstand neben T-Punto ein! Voraussichtliche Öffnungszeiten: Di Mittag, Mi - Sa Mittag & Abend. YAY!

Neues & Vertrautes gibt es auch bei unseren Ständen & Läden zu finden: Flavors of Jerusalem ist wieder offen und hat ein neues Gericht auf der Karte. Chocolarte röstet feinsten Kaffee und Kakao und kreiert Bean to Bar-Schoggi. Bei Bergs Hofladen bekommt ihr Demeter-Setzlinge für Garten und Balkon. Eisuru erfrischt mit aussergewöhnlichen Glacésorten und Kaffeespezialitäten. Bei Fish & More werdet ihr für eure Karfreitagsküche fündig und bei Cool Beans gibt es feine Brote und Gebäck.

Kommt also auf eine Einkaufsrunde oder Take Away-Weltreise vorbei oder lasst euch die Markthalle heimliefern.

Wenn ihr monatlich auf dem Laufenden über das Markthallen-Geschehen bleiben wollt, abonniert doch unseren Newsletter.


Osterschmaus von der Weide

Ostern steht vor der Tür. Bei Marktschwärmer gibt es die passenden Zutaten für den Osterschmaus - frisch, fein und unter fairen Bedingungen entstanden. So auch die momentanen Specials: Freiland-Poulets und Lamm.

Frische Bio-Freiland-Poulets
Vom Wendelinhof in Niederwil (AG), der unter dem Label von Bio-Suisse + KAG Freiland produziert und damit den strengsten Richtlinien in der Geflügelproduktion folgt.

Die Hühner verbringen den ganzen Tag auf der Weide und können ihre natürlichen Bedürfnisse wie Scharren, Picken und Staubbaden uneingeschränkt ausleben. Die natürliche Haltung macht auch das Fleisch aromatischer - es enthält weniger Wasser als herkömmliches Pouletfleisch und es wird strikte auf den Einsatz von Antibiotika verzichtet. Die Gesundheit der Tiere wird durch eine robuste Rassenwahl, durch Standortwechsel der Ställe, kleinen Tiergruppen sowie mit dem Einsatz von Homöopathie gefördert.
Die Tiere erhalten 100% Bio Futter, welches frei von gentechnisch veränderten Organismen, Tierischen Eiweissen, Jod, Leistungsförderern und Medikamenten ist. Die Schlachtung erfolgt nach 70 Aufzuchtstagen in der hofeigenen Schlachterei.

Bestellung: 17. bis 23. März 2021

Abholung: 25. März 2021 während der Marktschwärmer-Verteilung (17-19 Uhr)
Bestellen über Markthalle & Friends bei Marktschwärmer.

Frisches Bio-Osterweidelamm
Vom Wolfloch-Oltingen (BL), aus regionaler Permakultur.
Die Lämmer verbringen ihr Leben auf der Wede artgerecht grossen Gruppen, in denen sie spielen und ihr Sozialverhalten natürlich entwickeln können.
Gefüttert wird ausschliesslich mit eigens angebaut und prduziertem Futter von den eigenen Feldern, welches frei von gentechnisch veränderten Organismen, Tierischen Eiweissen, Jod, Leistungsförderern und Medikamenten ist.
Die Lämmer werden, anders als die klassichen Osterlämmer erst nach 4 Monaten geschlachtet, sind schön gewachsen und haben somit ein längeres schönes Leben auf der Weide.

Verfügbar als 2.5kg oder 5 kg Mischpaket.
Das Mischpaket beinhaltet ein sorgfältig zusammengestelltes Sortiment einzelner Stücke.

Bestellung: 17. bis 30 März 2021
Abholung: 1. April 2021 während der Marktschwärmer-Verteilung (17-19 Uhr)
Bestellen über Wolfloch-Oltingen bei Marktschwärmer.

Ihr möchtet es euch am Ostersonntag so richtig gutgehen lassen? Dann lasst euch doch den Brunch @ Home von Arvid Weck nach Hause liefern.


Frühlingsgefühle

Hallo Sonne, hallo Frühling!

Basel erwacht langsam aus dem Winterschlaf, es wird wärmer, die ersten Blumen blühen. Gerne läuten wir mit euch zusammen den Frühling ein. Wir halten euch auf unseren Kanälen auf dem Laufenden, was die aktuellen Massnahmen betrifft. Wir freuen uns genauso sehr wie ihr darauf, unsere Aussenbereiche wieder mit Leben zu erfüllen. Stay tuned!

So oder so: Unsere Stände versorgen euch von Montag bis Samstag mit Zmittag oder Znacht zum Mitnehmen aus aller Welt: ob Pide, Cigköfte, Empanadas, Curry, Pizza, Sushi oder Salate, alle finden Gewohntes oder entdecken Neues.

Wer sich sonntags gerne verwöhnt, liegt mit dem Brunch @ home genau richtig. Salziges und Süsses fürs Gemüt, direkt in die Stube geliefert.

Nachhaltiges aus unserer Halle

Für den Einkauf ist mit Bergs Hofladen gesorgt, der von A wie Amaranth bis Z wie Zwiebeln aus Demeter-Produktion für alle das Passende aus Food- und Haushaltprodukten hat. Die Rep-Statt flickt kaputte Geräte, Kleinmöbel und mehr, Fellow schmiedet wunderschönen Schmuck aus edlen Materialien - auch auf Wunsch. Unsere Hausbäckerei Cool Beans versorgt euch momentan samstags mit Sauerteigbroten und vielen veganen Backwaren (ja, auch Gipfeli!), Chocolarte ist derzeit beim Haupteingang anzutreffen, wo er euch mit Bean-to-Bar-Schoggi und frischem Kaffi versorgt. Und auch das Bierrevier ist für eure Versorgung da: die Biere aus aller Welt gibts momentan Take-Away, für euer eigenes Tasting unter freiem Himmel oder zu Hause.

Wir sind da. Für stressfreies und nachhaltiges Einkaufen, für #supportyourlocals, für die Produktvielfalt, für Reparieren statt neu Kaufen, für Basler Genuss.

Jeden Monat die Neuigkeiten aus der Markthalle im Postfach erhalten? Hier könnt ihr euch für unseren Newsletter registrieren.

Halle OFFEN
Mo 9-19h
Di-Sa 9-20h
So geschlossen
Stände & Läden haben individuelle und angepasste Öffnungszeiten.


Mahlzeit - wie geht bio & lokal in Basel?

Diese Kolumne entstand in Zusammenarbeit mit Bajour.

Dass Grossartiges entsteht, wenn Gastronomie und Produktion zusammenspannen, haben wir bereits gesehen. 

Doch was, wenn sich die Zusammenarbeit nicht nur auf einzelne Betriebe beschränkt, sondern eine ganze Region umfasst? Was, wenn es ein ganzes Netzwerk aus Gastronomie, Produzierenden und anderen Lebensmittelprojekten geben würde? Wenn man den Weg des Rüeblis vom Feld auf den Teller direkt nachverfolgen kann?

Gemüsekorb vom Birsmattehof. Hier weiss ich, wo das Rüebli herkommt. Was, wenn ich das auch im Restaurant tue?

Will eine Beiz hier konsequent sein, ist das mit extra Aufwand verbunden. Nicht mehr nur ein Anruf beim Grosshändler, sondern mehrere Einzelbestellungen bei verschiedenen Produzent*innen. Und weil Produzent*innen punkto Angebot, Preisgestaltung und Lieferung weniger flexibel sind als der «klassische» Grosshandel, kann sich das auch auf das Portemonnaie auswirken. Nicht alle können oder wollen sich das leisten.

Hier setzt das Projekt Feld zu Tisch an: Es will vernetzen und eine Handelsplattform mit Logistiklösung Basler Gastro- und Landwirtschaftsbetrieben zur Verfügung stellen. Im SRF-Regionaljournal hat sich das Projekt im September bereits vorgestellt.

Ihre Überzeugung: wird der Weg über den Grosshandel überflüssig und entfällt der logistische Mehraufwand, können sich mehr Betriebe leichter mit regionaler Ware eindecken. Dank der Plattform müssen Anbieter*innen aus der Region Restaurants, Hotels und Kitas nicht mehr einzeln abklappern, sondern finden alle vereint an einem Ort. Umgekehrt finden Gastrobetriebe passende Produzent*innen aus der Region.

Hinter Feld zu Tisch steht das Lebensmittel Netzwerk Basel – eine Genossenschaft, in der Menschen aus allen möglichen Bereichen an der Vision arbeiten, den regionalen «en gros» Direkthandel mit Lebensmitteln zu vereinfachen. 

Know your local farmer

Einer von ihnen ist Andres Marbach. Er ist Geschäftsführer von Peppone Catering und versorgt in etwa 400 Kinder täglich mit Mahlzeiten nach biodynamischen Ernährungsgrundsätzen. Regional, biodynamisch und fleischarm war für ihn schon immer wichtig, genauso wie der persönliche Kontakt zu seinen Lieferant*innen. 

Für Marbach ist die Beschaffung der Zutaten die grösste Herausforderung. Es gibt derzeit keine Engros-Anbieter*innen, die beispielsweise Eier in seiner gewünschten Qualität und Tierhaltung anbieten. «Wir brauchen wöchentlich etwa 500 Eier. Für mich ist es schon in Ordnung, wenn diese von mehreren Höfen stammen, wenn ich dafür weiss, wie diese Hühner gehalten werden. Administrativ ist das aber extrem aufwendig.» Er wünscht sich vom Projekt eine Vereinfachung der Logistik, bei der er trotzdem den persönlichen Kontakt zu den Lieferant*innen pflegen kann. Und sieht durchaus noch Haken: 

Grossgastronomien (also Kitas, Spitäler, Pflegeheime oder Kantinen) sind sich gewohnt, dass alle Kartoffeln gleich schmecken – das ist aber bei Bestellungen bei mehreren Betrieben nicht zwingend gegeben. Entweder entscheide sich ein Betrieb dann trotzdem für den Grossverteiler, oder aber man nimmt Unterschiede in Kauf. Es braucht also nicht nur eine  Handelsplattform sondern auch einen Sinneswandel. 

Bewusstsein statt Marktwirtschaft

Für mehr Regionalität auf dem Teller brauche es auch ein Umdenken in den Küchen. 

«Als Gastronom*in hat man viel Stress und wenig Zeit. Alles, was die Arbeit vereinfacht, wird genommen. Zudem lernt man in der Ausbildung zu wenig eine bewusste Form des Einkaufs, es wird in erster Linie marktwirtschaftlich gedacht.». Deswegen braucht es neben Initiativen wie Feld zu Tisch auch weitere Massnahmen, um langfristig etwas zu bewirken. Für ihn ist eine politische Verankerung von Grundsätzen zur Lebensmittelbeschaffung nötig, damit irgendwann alle mitziehen.

Küchenteams und Gastronom*innen müssen ausserdem darin beraten werden, wie Prozesse und Verarbeitung mit Regionalität verbunden werden können, ohne dass dabei mehr Kosten entstehen.

Der Kanton Basel-Stadt hat dafür bereits einen Grundstein gelegt mit dem “Massnahmenpaket nachhaltige Ernährung”. In Zusammenarbeit mit Projekten wie «Gastronomie Zukunft Basel» soll das Umdenken ins Rollen kommen. Es will Grossküchen darin unterstützen, nachhaltiger zu werden, und fokussiert dabei ebenfalls auf Lebensmittel. Denn dort liegt ein grosser Nachhaltigkeitshebel: Weniger Abfall (das Projekt Food Save haben wir euch bereits letztes Mal vorgestellt), bessere Menüplanung und nachhaltiger Einkauf.

Das Projekt ist eben erst angelaufen und analysiert in einem ersten Schritt Gastronomiebetriebe in diesen drei Bereichen, um daraus Massnahmen abzuleiten, wie auf einen nachhaltigen Betrieb umgestellt werden kann. 

Bio-Gemüse vom Feld aus der Region soll künftig häufiger auf Basler Tellern vertreten sein.

Es ist also einiges im Tun und vieles noch in den Kinderschuhen. Und was kann ich als Privatperson tun, um möglichst viele regionale Produkte auf dem Tisch zu haben? 

Feld zu Tisch richtet sich an Betriebe, nicht an Privatpersonen. Für Private gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die Wochenmärkte, regionale Lädeli (siehe Liste unten) oder etwa Gemüsekorb-Abos, wie beispielsweise vom Birsmattehof oder der Gärtnerei Berg.

Hier findet ihr eine Übersicht der Wochenmärkte in Basel. Auf der Seite gibt es auch eine praktische Übersicht aller Basler Märkte zum Downloaden.

Teigwaren, Käse und andere Zutaten gebündelt gibt es zum Beispiel hier:

LOKAL am Erasmusplatz
L’ ultimo Bacio Güterstrasse 199, 4053
Radius39, Wielandplatz 8, 4054
Bergs Hofladen, Steinentorberg 20, 4051
Marktschwärmeri Basel, Steinentorberg 20, 4051
Bioladen Eichblatt, St.Johanns-Vorstadt 70, 4056

Rezept: Wintergemüse-Minestrone mit Knoblibrot von der Kantine Zukunft Berlin

Das Projekt «Kantine Zukunft» in Berlin macht vor, wie Umdenken in der (Gross-)Gastronomie angestossen werden könnte. Kantinenbetriebe werden vernetzt und können gegenseitig voneinander lernen. Lokale Produkte werden gezielt gefördert und die Qualität und Diversität der Gerichte in den Kantinen verbessert. 

Weil dabei die Menüplanung eine grosse Rolle spielt, hat die Kantine Zukunft Rezepte zusammengetragen (und zum freien Download angeboten), die mit regionalen (oder lagerbaren) Zutaten gekocht werden. Eins davon wollen wir euch hier vorstellen. Koch Arvid Weck hat dieses und zwei weitere Rezepte “für die Kantine der Zukunft” aus aktuellem Anlass in seinem aktuellen Kocht mit Menü aufgenommen. Viel Spass beim Kochen!

Aus der Rezeptsammlung “FÜR VIELE” der Kantine Zukunft von Alice Waters.

Für 4 Portionen

Suppe

1 halbe  Lauchstange
1 halbe Fenchelknolle
1 Knoblauchzehen, geschält
1 Rüebli, geschält
1 Zwiebel, geschält
1 Stängel Staudensellerie
1 Lorbeerblatt
100 g passierte Tomaten (oder 75g Tomatenpüree)
200g Bohnen gekocht (z.B. Cannellini, Borlotti)
50g Vollkorn Nudeln (z.B. Tubetti oder Ditalini)
7,5 dl Wasser
Thymian oder Rosmarin, fein gehackt
Olivenöl
Salz

Die Zwiebeln und den Knoblauch fein hacken. Das restliche Gemüse in gleichmässige Würfel von 5x5mm schneiden. Den Lauch ebenfalls in kleine Quadrate schneiden. Thymian und Rosmarin fein hacken. Alles zusammen dann in Olivenöl leicht anbraten. Das Tomatenpüree beigeben und ebenfalls für 5min mitkochen. Mit dem Wasser auffüllen, Lorbeerblatt und Bouillon dazugeben und ca. 20min leicht köcheln lassen.

Während die Suppe köchelt, die Nudeln kochen bis sie fast durchgekocht sind. Die Nudeln in einem Sieb abseihen und in die Suppe geben. Kurz weiterkochen lassen, damit sich alle Aromen vermengen können und anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Bohnen hinzufügen und die Suppe mit einem Teelöffel Grünkohl-Pesto und einer Knoblauchtoast-Scheibe servieren..

Variationen

Anstatt des Pestos die Suppe mit einem Spritzer Olivenöl und geriebenem Parmesankäse servieren. Andere Arten Wintergemüse können ebenfalls zur Suppe hinzugefügt werden, z. B. Butternusskürbis oder gelbe Kartoffeln. Cannellini können durch Borlotti oder andere aromatische Bohnen ersetzt werden.

Pesto

1 Bund Grünkohl (oder Federkohl)
1 Knoblauchzehe
125 ml Olivenöl
40 g Parmesankäse, fein gerieben
Salz 
1,5 dl Wasser

Die Grünkohlblätter von den Stängeln abziehen und die Blätter grob hacken. In kaltem Wasser waschen und abtropfen lassen. Die Knoblauchzehen schälen. Grünkohlblätter, Knoblauch, Salz und 1,5 dl Wasser in einen Mixer geben und glatt pürieren. Das Grünkohlpüree in eine kleine Schüssel geben, das Olivenöl und den Parmesankäse unterrühren und abschmecken.

Variation

Grünkohlblätter können durch Petersilie, Rucola oder Basilikum ersetzt werden.

Knoblauchbrot

4 Scheiben Vollkornsauerteigbrot
1 Knoblauchzehen
Olivenöl

Den Ofen auf 230 °C vorheizen. Den Knoblauch pressen und mit Butter oder Olivenöl mischen. Die Paste gleichmässig auf die Brote verteilen und im Ofen bei 230°C knusprig backen.


Tschüss 2020

Schwungvoll sind wir ins Jahr 2020 gestartet mit Performances, der Stubete, dem Cheese-Festival, Flohmi, Konzertabenden und Kinderkonzerten. Schaut euch den Rückblick in Bildern an. Eine Reise, gar nicht mal so weit zurück, in eine Zeit, wo alles noch ganz anders war.
Fasnachtsprogramm, Festlichkeiten für viele Gruppen, weitere Konzerte, Ausstellungen, Spezialmärkte und vieles mehr war für die erste Hälfte des Jahres geplant.

Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Von Mitte März bis Anfang Mai blieb es still unter der Kuppel und nur die Türen zum Lebensmittelverkauf standen offen.
Im Mai starteten wir wieder mit voller Motivation, haben mit Freude gesehen, dass ihr, liebste Gäste, nach und nach wieder zurückkehrt. Märkte und kleine kulturelle Anlässe, die Genusswoche, der Öpfel-Tag, der Basler Wymärt, ja sogar eine Hochzeit wurden gefeiert, La Magdalena und T-Punto haben diesen Herbst als neue Foodstände gestartet.

Einige unserer Foodstände erzählten den Sommer über ihre Geschichten. Entstanden ist die persönliche Porträtserie "Hinter dem Tresen". Sie alle bringen ein Stück Foodkultur aus verschiedenen Winkeln der Erde mit.

Eine historische Einordnung dieser Foodkulturen hat Dominik Flammer in der Spezialsendung "Schweiz aktuell" live aus der Markthalle geliefert. Ein beeindruckendes Tellermeer der Gerichte - sortiert nach Kontinenten- hat die SRF-Kamera eingefangen.

Dieses Jahr ging auch das Lebensmittelnetzwerk Basel Feld zu Tisch an den Start. Ziel ist eine bessere Vernetzung von Produzierenden und Gastronom*innen, damit mehr lokale Produkte den direkten Weg auf die Gästeteller finden.
Ein ganz besonderes Lokalprodukt ist in diesem Jahr auch entstanden: ein Wein, geerntet in Aesch, vergoren in der Markthalle, trinkfertig im 2021. Action Orange heisst das Resultat - eine Zusammenarbeit mit Klus 177 und den Schweizer Weintagen - und wir hatten grossen Spass bei der Ernte und der Verarbeitung.
Ein weiteres Projekt haben wir Ende November gestartet: Ein 3-Gang-Menü zum mitkochen für zuhause. Denn im Moment spielt sich unser Leben hauptsächlich da ab. Arvid Weck vom Zmorgeland zaubert jede Woche ein Menü und donnerstags wird aufgetischt.

Sicherer Besuch

Die zweite Corona-Welle hat unsere Pläne wieder durchkreuzt. Veranstaltungen sind zur Zeit nicht angezeigt und bis mindestens Februar keine geplant. Der Trost: für Take-Away oder Heimlieferung haben viele Stände offen. Und der Einkauf in den Läden bleibt natürlich ebenfalls möglich. Der Samstagsmarkt ist ab 9. Januar mit Frischem und Handgemachtem aus der Winterpause zurück.
Wir tun unser Bestes, euch auch jetzt einen schönen und sicheren Besuch bei uns zu ermöglichen.

Holt fleissig Take-Away, tätigt euren Wocheneinkauf bei uns, bestellt Gutscheine und empfehlt uns weiter, um uns zu unterstützen. Wir machen eine harte Zeit durch und danken herzlichst für eure Treue.

Unsere Öffnungszeiten:

Mo       8 -19h
Di - Sa 8 - 20h
So        9 - 15h

An dieser Stelle möchten wir euch ein herzliches Danke sagen. Besonders auf unseren Social Media-Kanälen haben wir so viel Zuspruch erhalten und viele von euch haben eifrig ihre Markthallen-Fotos mit uns geteilt. So auch das Foto unten von unserer Followerin Sarah Castratori. Vielen Dank für dieses stimmungsvolle und symbolische Bild.

Wir freuen uns so sehr, gemeinsam mit euch im Jahr 2021 wieder voll durchzustarten!


Action Orange – vom Rebberg in die Markthalle

Action Orange bestellen
Hier klicken und bis zu zwei Flaschen einkaufen.

Geerntet in Aesch, vergoren in der Markthalle. Zusammen mit dem Weingut Klus 177 und begleitet von den Schweizer Weintagen entsteht ein ganz besonderer Wein unter der Betonkuppel beim Bahnhof. Was bisher geschah...
Text: Joel Gernet, Bonvinvant.com

In weniger als einer Woche durchgegoren. Das ging zackig! Action Orange, der Name ist Programm. Und das Programm gibt’s der Markthalle Basel zu sehen – im Schaufenster, hinter dem sich bis vor Kurzem die Bajour-Redaktion befunden hat.

Von aussen sieht der Orange-Light-District eher unspektakulär aus. Wie ein weisser Plastik-Sarkophag in einem orange beleuchteten Alu-Zelt. Der Schein trügt. Unter dem Deckel dieses Wein-Schreins läuft es rund. Vor allem in der vergangenen Woche. Da haben die für die alkoholische Gärung verantwortlichen Hefen innerhalb von nur sechs Tagen die 92° Oechsle Fruchtzucker der Trauben weggeputzt und zu etwa 13 Vol.-% Alkohol (und Kohlenstoffdioxid) verstoffwechselt.

Einen Blick auf die blubbernde Maische konnte allerdings nur mit etwas Glück erhascht werden – ähnlich wie bei der Fütterung im Zolli. Wegen der Fruchtfliegen musste die gärende Maische (also der Mix aus Most, Beerenhäuten und Kernen) mit einem Deckel geschützt werden. Und das Alu-Zelt darüber sorgte für ein kühles und energie-effizientes Mikroklima. Das orange Licht sorgt für die Show – zusammen mit dem Trauben-Wärter, der die Beeren mit hemdsärmligem Tatendrang zweimal pro Tag vermischt und im eigenen Saft ersäuft hat. Dabei pflügten zwei Arme mit sanften Schwimmbewegungen durch die Maische. Mit dem dritten Arm wurde per Handy fleissig für die Insta-Story dokumentiert – zu sehen drüben bei den Schweizer Weintagen.

Dieses Durcheinander ist wichtig, damit die Gärung smooth und gleichmässig verläuft. Durch das CO2, ein Nebenprodukt der Gärung, werden die Beeren an die Oberfläche geschwemmt und drohen dort auszutrocknen. Das wäre ungünstig und eine unnötige Angriffsfläche für unerwünschte Mikroorganismen. Ausserdem ist die Temperatur im Kern des Bottichs viel Wärmer. Auch deshalb ist ein Ausgleich wichtig – sonst gibt’s ein Donnerwetter. Das ist wie beim Klima.

Surreal sieht er aus, dieser pink-orange Teppich aus kleinen, schrumpeligen Beeren. Samtweich und kompakt. Wenn man die Schrumpeldinger runterdrückt, schäumt es gewaltig. Nachdem die alkoholische Gärung durch ist (und nun die zweite Gärung, der biologische Säureabbau, erfolgt), muss der Kuchen nur noch alle zwei Tage umgewälzt werden. Sonst werden zu viele Gerbstoffe aus den Traubenhäuten extrahiert und unser Baby verbittert.

Ja, die Häute sind noch drin. Wir haben es mit einer Maischegärung zu tun. Und mit der weissen Traubensorte Souvignier Gris. In Kombination ergibt das – einen Orange Wine! Also Weisswein, der wie Rotwein zubereitet wird und durch den Kontakt mit den Häuten eine orange Farbe erhält.

Geerntet wurde am Freitag, 11. September in den Rebbergen der Klus 177 in Aesch. Innerhalb von zwei Stunden haben die Helfer des Markthalle-Teams und der Schweizer Weintage rund 400 Kilo zusammengetragen. Das sollte etwa 300 Flaschen geben. Die biodynamisch kultivierten Trauben sahen nicht nur modellmässig gut aus, sondern waren auch kerngesund. Souvignier Gris ist eine PiWi-Sorte, also eine pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung, der keine Traubenkrankheit so schnell auf die Pelle rückt. Deshalb ist sie besonders pflegeleicht und nachhaltig zu bewirtschaften. Und das Wichtigste: Souvignier Gris ergibt richtig guten Wein.

Das zeigt der Orange 2019, mit dem die Macher der Klus 177 sich erstmals auf oranges Terrain begaben. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Kleinauflage von 777 Flaschen war im Nu vergriffen und versoffen. Die Ausbeute 2020 wird garantiert grösser ausfallen. Und mit dem Action Orange wird der Klus-Orange zudem noch einen Zwillingsbruder zu Seite haben. Der Unterschied? Der Action Orange wurde nach dem Abbeeren – aka Entrappen – straight in die Markthalle gefahren und dort vergoren.

 

Und den fertigen Action Orange? Den wird es an den Schweizer Weintagen am 6. und 7. Mai 2021 zu verkosten geben! Hier eine der raren Flaschen vorbestellen.

Autor: Joel Gernet. Originaltext auf dem Blog von Bonvinvant.com.

 

Schrein für den Wein: Hier entsteht der Action Orange.

Fast schon kitschig: Souvignier Gris-Trauben in der Klus.

 

In Action: Kat Fischer (Schweizer Weintage), Christoph Schön (Markthalle) und Lukas Vögele (Klus 177).

 

Entrappen hat nix mit rappen zu tun…

 

…sondern dass die Beeren von den Rappen getrennt werden.

 

Jeder Rappen zählt (jaja…Flachwitz).

 

Jedes Oechsle° auch – 92 an der Zahl, gemessen von Klus 177-Boss Antoine Kaufmann.

 

Bei der Klus 177 herrscht Impfpflicht: Sprich, die Maische wird mit bereits gärendem Most «geimpft», damit die Gärung mit den natürlichen Hefen (Spontangärung) in Gang kommt.

 

Gruppenfettli zum Abschluss.