Aufgepoppt! Chäsgschichten in der Markthalle

Seit 5 Jahren bereichern zahlreiche Chäsgschichten in Form sorgfältig zusammengestellter Chäs-Päckli die Tische der Basler:innen.

Jetzt lassen sich die Käse bald selber auswählen. Denn ab dem 30. Oktober kommen Chäsgschichten für zwei Monate mit einem Pop-Up-Store in die Markthalle. Im Zentrum stehen dabei die Lieblingskäse von Axel und Christian, der beiden Köpfe hinter Chäsgschichten.

Alle Käse stammen aus kleineren Betrieben, die Wert auf Handwerk und Eigenständigkeit legen. Sei es von der Alp, vom Tal oder vom Bauernhof - gereift und gepflegt in Höhlen, Staudammmauern, unter alten Patrizierhäusern. Hinter allen Käsen steckt eine eigene Geschichte - Chäsgschichten eben.

Ergänzt werden die Käse im Markthallen-Pop-up mit Spezialitäten aus der Molki Stans. Jener Molkerei also, die Axel und Christian seit 2020 selber führen.

Aber nicht alles ist Käse. Es finden sich auch passende Weine, urchige Würste und Nidwaldner Spezialitäten im Angebot der Exil-Basler.

Das Pop Up öffnet am 30. Oktober und ist danach jeweils am Donnerstag und Freitag ab 16 bis 19 Uhr sowie samstags ab 8 bis 17 Uhr geöffnet.

Auf Anfrage könnt ihr auch einen Fondue-Plausch mit Chäsgschichten-Chäs veranstalten. Unser Cateringteam stellt euch gerne ein Angebot zusammen

Molki-Handwerk in der Markthalle

Das Molki-Handwerk soll erlebbar gemacht werden. Mit Workshops, Wein- und Käsedegustationen sowie Kursen, werden die Markthalle und Chäsgschichten ab 30. November die Chäsi unter der Kuppel wiederbeleben. Die Programminhalte werden laufend auf unserer Website aufgeschaltet.


Mahlzeit Kolumne 6: Es regnet Mirabellen

Es ist ein wunderschöner Sommertag, als wir mit dem Auto von Laufen in Richtung Obstgarten fahren. Unser Ziel: Acht Mirabellenbäume oberhalb von Wahlen.

Es ist ruhig, bis auf das Bimmeln der Kuhglocken, das unsere Gespräche untermalt. Die Mirabellen leuchten uns entgegen, die kleinen gelben Bällchen bilden einen schönen Kontrast zum blauen Himmel. Die Äste sind voll von ihnen.

Wir sind zu fünft und binden uns die mitgebrachten Körbe um die Hüfte. «Jede*r darf sich einen Lieblingsbaum auswählen», verkündet Stephanie Nabholz, die Gründerin der Sammlerei, scherzhaft. Das Pflücken kann beginnen.

Der Ursprung der Idee für die Sammlerei liegt für Nabholz im Gedanken der Selbsthilfe. Selbst im sozialen Bereich arbeitend, war sie viel in Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen in mentaler Schieflage.

«Reden hilft, aber wie wäre es, wenn wir zusammen auch etwas erschaffen?», dachte sie sich. Also holte sie sich Hilfe bei Einmach-Profis und seit 2017 wird gesammelt, gekocht, eingemacht und verkauft. Inzwischen sind rund 20 Menschen bei der Sammlerei eingespannt.

Die Sammlerei rettet jedes Jahr kiloweise Früchte vor dem Verfaulen. Die Bäume und Sträucher gehören Privatpersonen oder Institutionen, die selbst nicht alles ernten können und darum bei der Sammlerei anklopfen.

Diesen Sommer hat das Projekt den Prix Schappo gewonnen, den Preis für ausserordentliches freiwilliges Engagement des Kantons Basel-Stadt. Dadurch seien noch einmal mehr Anfragen hinzugekommen – sowohl von Personen mit Gärten als auch von Menschen, die mithelfen wollen.

Die Mirabellenbäume in Wahlen gehören Raphael, der eine Website erstellt hat, wo Obstbäume zum Selberpflücken in der Region eingezeichnet sind. Die Sammlerei und er haben sich irgendwann gefunden und so wurde sein Hain ein Fixpunkt im Erntekalender der Sammlerei.

In der Vergangenheit ging eher die Sammlerei auf die Gartenbesitzer*innen zu, inzwischen ist es umgekehrt. Es sind sogar so viele Anfragen, dass die Sammlerei anfangen musste, auszusortieren und Anfragen abzulehnen. «Auch, weil wir den Anspruch haben, dass alles Bioqualität hat und nicht gespritzt ist», sagt Nabholz.

Mattia, der heute auch Mirabellen einsammelt und den Mobility-Bus herumfährt, ist seit drei Jahren beim Projekt dabei. Seine Lieblingstätigkeit ist das Ernten, weil man dabei draussen in der Natur ist und keine Hektik aufkommt. Generell ist es bei den Arbeitstagen der Sammlerei völlig Wurst, ob jemand im Vorstand ist oder nicht, alle helfen soweit mit, wie sie können. Ohne Zeitdruck, ohne ein Soll.

Schwieriges Erntejahr

Die Mirabellen sind teilweise so reif, dass es nur ein Schütteln am Ast braucht und schwupps, es regnet Früchte. Das ist ein ziemlicher Kontrast zum Vormittag, ja eigentlich zur ganzen Saison. Nabholz berichtet, dass die Gruppe am Morgen bereits im St. Alban unterwegs war, um Zwetschgen zu sammeln. Die magere Ausbeute: sieben Kilo – also grade mal ein Kistchen voll. «Das war eigentlich mehr Baumpflege als Ernte», scherzt sie.

Sie erzählt von Erntetouren im Regen, das könne dann auch den Helfenden aufs Gemüt schlagen. Trotzdem: das Ziel sei nicht, möglichst viel Gewinn zu erzielen, sondern so viel Essbares wie noch möglich zu verwerten – und das geht auch mit sieben Kilo Zwetschgen. Ausserdem war die Apfelernte am Tag zuvor ein bisschen reichhaltiger:  80 Kilo Gravensteiner warten in der Küche auf die Verarbeitung.

Insgesamt hatte der schlechte Sommer 2021 mehr Auswirkungen auf die Sammlerei als die Pandemie, resümiert Nabholz. «Während Corona war es eigentlich nicht anders als sonst - die Früchte waren ja trotzdem reif, also gingen wir ernten. Wir haben so viele Gläser eingemacht wie noch nie.»

Einen kleinen Einfluss hatte Corona aber doch auf die Produktion im 2020: Viele Helfende hatten durch die veränderte Lebenssituation mehr Zeit. Die Einmach-Tage im Sommer waren eine willkommene Abwechslung zum Pandemiealltag.

Nach 2,5 Stunden Mirabellen pflücken und sammeln packen wir zusammen; die meisten der übrigen Früchte hängen eh viel zu weit oben und wir haben schon eine ordentliche Menge zusammen. Wir fahren nach Liestal in die Küche und wiegen: 40 Kilo. Dazu noch die Ernte vom Vortag und vom Morgen – da lässt sich schon was daraus machen. Jetzt geht es für die Mirabellen erst mal in den Kühlraum und für uns in den Feierabend.

Am Samstag ist gerade noch Mittagspause, als ich zur Gruppe hinzustosse. Der Schillingsrain in Liestal ist eigentlich ein Wohnheim für Jugendliche, am Wochenende nistet sich die Sammlerei in der Küche ein und kocht, passiert, sterilisert und füllt ab.

Die Ernte- und Einmach-Tage richten sich primär nach den Früchten: wenn sie reif sind, werden sie geholt. Den ganzen Sommer über wird jede zweite bis jede dritte Woche geerntet. Donnerstag und Freitag sind Erntetage, von Freitag bis Sonntag wird Eingekocht.

In der Küche ist es schwülwarm, draussen unter den Bäumen idyllisch. Stressen lässt sich hier niemand, jede*r bleibt solange, wie er*sie kann und möchte.

Yvonne hat in der Küche den Überblick. Es werden mehrere Produkte gleichzeitig gemacht, alle suchen sich ihre Aufgabe und wenn diese erledigt ist, weiss Yvonne, was es als nächstes zu tun gibt. Heute sind wir zu siebt – von Anfängerin bis zu Einmach-Vollprofi ist alles dabei. Yvonne erzählt mir von der Arbeit hier, überwacht gleichzeitig den grossen Topf mit Konfi auf dem Herd und strahlt eine Ruhe aus, die allen hier gut tut. Zwischen Zucker und Rührkelle liegt ein Haltbarmach-Almanach als Nachschlagewerk, im Steamer werden Gläser fürs Abfüllen sterilisiert. Es blubbert, die Kornelkirschenkonfi ist bald soweit.

Ideal sei es, wenn zwei Gruppen in der Küche sind, sagt Tätschmeisterin Yvonne. «Bis Mittwoch wissen wir meist, wieviele Leute wir sein werden. Aber das kann sich spontan auch ändern, wenn es jemandem plötzlich doch nicht gut geht.» Flexibilität ist wichtig, besonders für die Betroffenen.

Einige Helfer*innen sind nur am Wochenende da, andere auch am Freitag. Momentan ist das Team etwas kleiner als sonst, da sich bei Einigen die Lebenssituation geändert habe. Deswegen seien jetzt ab und zu auch neue Helfer*innen dabei. So wie Barbara, die mit Etienne und mir draussen am Tisch Äpfel zerteilt. Später werden die Apfelstücke dann zu Mus verarbeitet.

Wir schneiden grosszügig faule und wurmstichige Stellen bei den Äpfeln ab, während im Hintergrund Vogelgezwitscher zu hören ist. Im Gegensatz zum Grosshandel gibt es bei der Sammlerei keine Richtlinien, wie gross, klein oder schön eine Frucht sein muss. Solange sie reif genug ist, wird sie verwertet.

Barbara ist heute wie ich zum ersten Mal da und schnuppert Sammlerei-Luft. Sie will sich gerne freiwillig engagieren. An der Sammlerei gefällt ihr, dass hier «mehrere Aspekte abgedeckt werden: Inklusion, die Bekämpfung von Food Waste und das Machen mit den Händen». Das ist auch Etienne wichtig. Er wurde von Stephanie Nabholz ins Boot geholt und ist seit Beginn der Sammlerei Teil des Teams. Er füllt am liebsten die Gläser ab, weil er so die fertige Arbeit sehen und «anfassen» kann.

Wer nicht mehr mag, kann jederzeit gehen – Yvonne und Elisabeth bleiben dafür oft bis abends da, um die angefangene Arbeit fertig zu machen. Die Mirabellen, die wir am Vortag geerntet haben, sind erst nach 16 Uhr an der Reihe, es wird heute wohl auch noch später für die Küchencrew.

Bei jedem Produkt, das hier hergestellt wird, wird aufgelistet, was drin steckt. Zucker, Essig,Gewürze und Wasser sind häufige Zutaten. Die Etiketten werden später gedruckt. Neben dem Inhalt steht darauf , woher die Frucht kommt, wann sie geerntet wurde und wozu man das Produkt (Konfi, Chutney, Mus) verwenden kann. Im Herbst startet die Verkaufsaktion, die bisher immer ein grosser Erfolg war: alles aus der letztjährigen Produktion wurde restlos ausverkauft. 2’400 Gläser Eingekochtes und 100 Flaschen Saft, rübis stübis weg.

Rezept

Mirabellenkompott, von Stephanie Nabholz

Zutaten

  • 2 kg Mirabellen
  • 500 ml Wasser
  • 250 ml klarer Apfelsaft
  • 250 ml Weisswein
  • 150 g Zucker
  • 10 Kardamomkapseln
  • 1 Zitrone, Schale

Zubereitung

  • Einen Sud aus Wasser, Weisswein, Apfelsaft und Zucker kochen. Die Kardamomkapseln im Mörser anknacken und ebenfalls dazugeben. Einmal aufkochen lassen, dann beiseite stellen und ziehen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Mirabellen waschen und entkernen, dabei darauf achten, dass die Mirabellen nicht ganz durchgeschnitten werden, sondern noch an einer Seite verbunden bleiben.
  • Den Sud wieder aufkochen und etwas ziehen lassen. Die Mirabellen kurz im Sud kochen (bissfest), dann mit der Schaumkelle herausnehmen und dicht in Gläser füllen. Mit Sud durch Haarsieb gegossen auffüllen. Gläserrand reinigen und Gläser dicht verschliessen.

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Das Kompott passt zu Kuchen oder Glace oder generell als Dessert.

Die Konfis können unter Naturjoghurt oder -Quark gemischt werden und schon erhält man Fruchtjoghurt oder Früchtequark ganz ohne künstliche Aromen.

Hier gibt's die eingemachten Produkte der Sammlerei zu kaufen (ab Winter 2021):


Ernährung im Fokus

Am 16. Oktober ist Welthungertag, oder auch Welternährungstag genannt. Bei uns ist Food sowieso immer ein Thema, diesen Monat und bis Ende Jahr stellen wir das Thema Ernährung noch mehr in den Fokus in unserem Veranstaltungskalender, denn Ernährung geht uns alle etwas an.

Vom 2. - 28. Oktober könnt ihr mit CLEVER auf "Einkaufstour" gehen und spielerisch lernen, wie umweltfreundliches und faires Einkaufen geht. Die Ausstellung ist jeweils von Mo-Sa offen und für Gross und Klein ein interessantes Intermezzo.

Am 18. Oktober diskutieren Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen über gerechte Ernährung für alle - wie kann eine solche Ernährung in Zukunft aussehen? Was können wir lernen, wenn sich verschiedene Stimmen zusammenschliessen? Lasst es uns herausfinden, um Anmeldung wird gebeten.

Gleich einen Tag später stellen sich Landwirtschaft der Zukunft und die IG Ernährungsforum Basel mit ihrem neusten Projekt vor: ein Bürger:innenrat für Ernährungspolitik. Was dieser Rat bewirken soll, worüber diskutiert wird und wie ihr mitmachen könnt erfahrt ihr alles an diesem Tag.

Die IG Ernährungsforum ist gleich mit einer ganzen Veranstaltungsreihe am Start: am Dialog im Quartier werden verschiedene Themen rund um Ernährung in Angriff genommen: Lokale Nahrungsversorgung, neue digitale Einkaufsmöglichkeiten, Food Waste und Ernährungsgewohnheiten. Immer mit tollen Expert:innen, Kurzvorträgen und Denkanstössen. Als Gast dürft ihr euch einbringen, aber könnt auch einfach nur zuhören. Die Erkenntnisse des Abends werden jeweils auf der Website der IG Ernährungsforum gesammelt.

Last but not least ist natürlich auch am öpfel-Tag die Ernährung ein Thema: nebst Produkten aus und mit Äpfeln gibt es auch viel Wissenswertes über die heimische Frucht und mit dem Most-Stand vor dem Haupteingang gibt es Lebensmittelproduktion zum Anfassen!


Frische Oktoberluft

Ernten & Ernähren 

Im Oktober zelebrieren wir die Ernte mit vielfältigen Saisongenüssen. Dem Apfel widmen wir am Öpfel-Tag einen grossen Markt mit Workshops, Degustationen und der Mostpresse  - alles zum Mitmachen für Gross und Klein.
Auch sonst ist Ernährung diesen Monat ein grosses Thema in unserer Agenda: mit einem marokkanischen Kochkurs, der Videoaustellung "Food #2 und Podien zum Mitreden über lokale Nahrungsmittelversorgung, die Landwirtschaft der Zukunft und Nahrungsmittelgerechtigkeit.

Stöbern & Probieren geht im Oktober auch: an den Hallenflohmis, am Vinylmarkt & Kleiderflohmi findet ihr neue alte Lieblingsteile. Am Kreativmarkt & Materialbörse gibt es Selbstgemachtes, Bastelmaterial und inspirierende Ideen. Auch inspirierend ist der Basler Wymärt: an drei Tagen wird degustiert und gefachsimpelt über die besten Tropfen - ob rot, weiss oder prickelnd: die Auswahl ist gross.

Musikalisch wird es herbstlich: die Autumn Sessions laden zum lauschen ein, die Irish Folk Session holt die Kobolde ins Wohnzimmer.

Frische Luft

Der Samstagsmarkt bekommt Zuwachs! Im Oktober trefft ihr neben dem Birsmattehof, Elisabeth Blersch, Cool Beans und Nathalie Haegele auch Dame Gingembre mit Bio-Ingwersaft an, Dosha mit hochwertigen Ölen und an 2 Terminen Kiss the Cook mit Nützlichem & Schönem für die Küche.
Einkaufen geht auch auf dem digitalen Wochenmarkt: in der Marktschwärmerei findet ihr Hofprodukte, Gewürze, Backwaren und Co. Immer donnerstags ist Abholtag.

Seit Mitte August ist nun die neue Lüftung bei uns eingebaut  – und sie läuft schon wie geschmiert. Nach dem ersten Testmonat fällt unser Fazit positiv aus: die Luft ist rein! 
Die mehrstufige Umluftanlage funktioniert absolut zuverlässig und es bleibt kein Essensgeruch mehr in den Kleidern hängen. Kommt vorbei, überzeugt euch von der neuen Luftqualität und verweilt, ohne danach unfreiwillig Duftwerbung für die Markthalle zu machen.

Wenn ihr drinnen essen wollt, denkt bitte daran, ID & Zertifikat am Stand vorzuweisen. Oder macht den Zertifikats-Check einmalig an der HausBar und ihr bekommt ein Bändeli, mit dem ihr euch dann frei durch die Markthalle schnabuliert.

Für EinkaufReparaturMarktbesuch, auf den Aussenplätzen, für Take Away & Heimlieferung braucht’s natürlich KEIN Zertifikat.


Fazit: Die Luft ist rein!

Seit gut einem Monat ist die neue Lüftung eingebaut  - und sie läuft schon wie geschmiert. Nach dem ersten Testmonat fällt unser Fazit positiv aus: die Luft ist rein! Und unser Traum damit endlich in Erfüllung gegangen.

Die mehrstufige Umluftanlage funktioniert absolut zuverlässig und es bleibt kein Essensgeruch mehr in den Kleidern hängen. Einem Markthallen-Lunch vor einem Büro-Nachmittag steht also nichts mehr im Wege! Einige Stände haben ein neues Plätzchen gefunden und die Kuppelmitte hat ein gemütliches Dach mit Gucklock erhalten. Darunter lässt es sich in warmem Licht dinieren. Kommt vorbei, überzeugt euch von der neuen Luftqualität und verweilt, ohne danach unfreiwillig Duftwerbung für die Markthalle zu machen.

Wenn ihr drinnen essen wollt, denkt bitte daran, ID & Zertifikat am Stand vorzuweisen. Für euren Einkauf, auf den Aussenplätzen und für Take Away braucht’s natürlich kein Zertifikat.


Genussvoll im September

 

Der September steht bei uns mit dem Genussfestival der Genusswoche Basel ganz im Zeichen des Genusses: Auf dem grossem Markt, in Workshops, an Degustationen, in der Showküche und im Bier- und Schnapsviertel wird probiert, gekocht und bestaunt.
Die Videoausstellung "Food #2" passt bestens zum Thema und kann einen ganzen Monat lang besucht werden. Genuss zum Selbermachen gibts an den beiden Kochkursen - einmal mit und einmal ohne Fleisch.

Abseits von Food kommen wir diesen Monat in den Genuss von schönen Dingen: Der grosse Hallenflohmarkt verteilt sich neu auf drei Termine und mehr Platz und lädt zur Schatzsuche ein, am Kleiderflohmi wird die Garderobe mit tollen Teilen aufgefrischt und am Keramikmarkt findet ihr Getöpfertes in allen Formen und Farben.

Informativ und vernetzt sind der Marktplatz 55+ , das Podium zur Elternzeit und die Infomesse für Eltern mit Kleinkindern, mitbestimmt wird am Spendenparlament und schöne Klänge sind am Swiss Market Place, an der Autumn Session und an den Traditional Irish Folk Sessions zu hören.

Klybeck, Lido, Theater & unter der Kuppel

Das Markthallen-Mobil ist mit frischen Menüs auf Tour: Mo-Fr Mittag auf der Hebelschanze bei der Uni, jeweils freitagabends auf dem Lido und am 11.9. am Theaterplatz Fest. Die Küchenkarawane ist mit Tenzin Yummy (Mo-Mi & Fr) bei der Ciba unterwegs.

Unsere Stände erstrahlen nach dem Lüftungs-Umbau in neuem Glanz und Duft: Ob ArepasEmpanadas und Ceviche aus Südamerika, Injera und Burger aus Afrika, Nudelgerichte und Sushi aus Fernost, Pizza und Co. aus Europa oder Spezialitäten aus dem nahen und mittleren Osten: es wird aufgetischt!
Einer hat gleich alles neu gemacht: aus von Meisterhand wurde Kervansaray mit bunt Grilliertem nach türkischer Art.

Unsere Hausbäckerei Cool Beans lässt den Ofen auf Hochtouren laufen und bietet neben Brot & Gebäck auch feines Zmorge. Und immer sonntags gibts feinen Brunch im Zmorgeland.
Oder lieber selber kochen? Am Samstagsmarkt, bei Marktschwärmer, im Hofladen oder bei Fish & more findet ihr alles, was ihr dafür braucht.


Frische Luft im August

Wie angekündigt wird im August 2021 endlich, nachdem das Projekt 2020 verschoben werden musste, unsere neue Lüftung eingebaut.

Das bedeutet auch, dass die erste Augustwoche etwas spezieller wird als gewöhnlich: die Foodstände werden vorübergehend abgebaut. Es gibt jedoch während der ganzen Zeit Frisches & Feines bei unseren Cafés, Bars und Läden am Kuppelrand:

Bergs Hofladen ist wie gewohnt mit Gemüse, Lebensmitteln und Alltagsprodukten für euch da, Fish & more servieren tolle Fischgerichte und bietern im Shop mediterrane Produkte an.
In der Fellow Goldschmiede werden weiterhin edle Schmuckstücke geschaffen, das Café Finkmüller serviert Kaffi, Gebäck und auch feines Zmittag, bei Escasano gibts frische Salate und Bowls.
Für Durstige haben das Bierrevier und Hinz & Kunz ihre Türen (bei schönem Wetter auch die Aussenbar) geöffnet.

Wir freuen uns riesig, endlich zu starten! Wer noch mehr über die Lüftung erfahren möchte, kann sich den Beitrag vom SRF Regionaljournal anhören.

Nach dem Umbau werden einige Stände aus logistischen Gründen ihre Plätze wechseln: Carribean House wird neu zwischen Flavors of Jerusalem und Persian Gulf zu finden sein, Von Meisterhand mit neuem Namen & Angebot zwischen Amanis Afghan Food und Acento Argentino. La Magdalena übernimmt den alten Platz von von Meisterhand und Salsitsch und Pizza Pappagallo tauschen ihre Plätze.

Für die Umbauzeit gelten folgende Öffnungszeiten:

Sa, 31. Juli:                  9 - 17h
So, 1. August:              geschlossen
Mo, 2. August:              9 - 14h30
Di – Sa, 3.-7. August:   9 - 24h*
So, 8. August:               geschlossen

*wir behalten uns vor, früher zu schliessen.

Öffnungszeiten der einzelnen Shops:

Bergs Hofladen:          Mo 9-14h, Di - Fr 9-18h30, Sa  9-17h
Bierrevier:                    Di - Sa 17-24h (Sa, 31.7. geschlossen)
Escasano:                    Mo - Fr 11-14h
Fellow Goldschmiede: Di & Mi 10-18h, Do & Fr 10 -19h, Sa 10-17h
Finkmüller:                  Mo - Sa 9-14h30
Fish & more:               Sa, 31.7. 9-14h30, Di - Fr 9-22h, Sa 7.8. 9-23h
Hinz & Kunz:               Mi - Sa 17-24h (Sa, 31.7. geschlossen)

An dieser Stelle danken wir nochmals ganz herzlich der Edith Maryon AG, der Christoph Merian Stiftung, der Sophie und Karl Binding Stiftung
und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, dass sie dieses Projekt möglich machen.

 


Wer will mitmosten?

Auch diesen Herbst soll wieder gemostet werden in der Markthalle. Während die Äpfel langsam reifen, suchen wir schon einmal helfende Hände für diese saftige Arbeit.

Damit wollen wir die regionale Landwirtschaft unterstützen, alte Baumbestände (Hochstamm) fördern und Interessierten die Möglichkeit bieten, einer sinn-und freudvollen Handarbeit unkompliziert nachzugehen.

Beim Mitmosten erhaltet ihr Einblick ins Geschehen in der Markthalle, seid an der Quelle für frischen Most und bekommt ein Gefühl für regionale Produkte und die Herausforderungen in der Landwirtschaft.

Die Einsätze sind immer samstags zwischen 09.00 Uhr und 18.00 Uhr möglich und werden von der tagesverantwortlichen Person der Markthalle Basel begleitet. Wir starten Mitte September - das genaue Datum hängt von den Apfelbäumen ab - und mosten dann jeden Samstag bis 20. November.

Wir spannen dabei mit GGG Benevol zusammen. Mitmachwillige können sich direkt da melden. Das ist eh eine super Sache. Oder ihr schreibt uns einfach eine Mail und wir melden uns freudig zurück.


Die neue Lüftung kommt!

Wer diese Tage in die Markthalle kommt, sieht es auf den ersten Blick: in der Hallenmitte steht ein Baugerüst! Juhui, wir bauen eine neue Lüftung ein!

Nachdem die seit langem gehegten Einbaupläne durch Corona pausiert werden mussten, können wir nun endlich loslegen.

Keine Sorge; die Stände & Läden bleiben den ganzen Juli über wie gewöhnlich OFFEN. Wir halten euch über die Baustelle und allfällige Einschränkungen auf dem Laufenden, hier und insbesondere auf unseren Social Media-Kanälen.

Und ab Mitte August weht dann ein frischer Wind, beziehungsweise frische Luft durch die Markthalle! Wir freuen uns unglaublich und danken allen, die dies möglich machen - besonders der Eigentümerin Edith Maryon AG, der Christoph Merian Stiftung, der Sophie und Karl Bindung Stiftung und der BIS.

 


Mahlzeit Kolumne 5: Bierbrauen war gestern

Ein neuer Teil der Kolumne in Zusammenarbeit mit Bajour.

Die erste Schweizer Sojasauce kommt aus Basel. Die Brauerei Ferment verarbeitet Biosoja und -Weizen aus der Schweiz zum braunen Klassiker aus Ostasien. Dazu braucht es viel Zeit und einen kleinen Pilz mit grosser Wirkung.

Die halbe Welt ist im Bierbrau-Fieber – die Brauerei Ferment in Basel schwimmt gegen den Strom. Caroline Kulangara und ihr Mann haben sich der Produktion von Sojasauce verschrieben. Eine Seltenheit bei uns, obwohl Sojasauce inzwischen zur Grundausstattung jeder Küche gehört.

Das Sojasaucenbrauen nach traditionell japanischer Art haben sich Caroline und ihr Mann selbst beigebracht, ohne dass sie je in Japan waren. Nur mithilfe von Literatur, Videos, ihrer Experimentierfreudigkeit und ihrem bereits vorhandenen Wissen über Mikroorganismen – Caroline Kulangara und ihr Mann sind Mikrobiolog*innen.

 

Caroline Kulangara beim Umrühren der Soja-Maische. Seit Juli 2020 ist sie Vollzeit-Sojasaucenbrauerin

Caroline Kulangara beim Umrühren der Soja-Maische. Seit Juli 2020 ist sie Vollzeit-Sojasaucenbrauerin. (Foto: Eliane Hofstetter)

Die Idee gärte schon seit etwa zehn Jahren. Das Ehepaar liebt Sojasauce und allgemein die asiatische Küche. Lange Zeit haben die beiden aus Japan importierte Saucen im Internet bestellt. Das war mit Aufwand und auch Kosten verbunden – denn auch in Japan werden nur noch rund ein Prozent der Sojasaucen nach traditioneller Braukunst hergestellt. Der einzigartige Geschmack war es ihnen aber wert.

«Nach dem Atomunglück in Fukushima waren wir uns aber unsicher, ob man noch japanische Saucen mit Meersalz kaufen kann.» Sie fragten sich: «Ist das noch sicher?»

Vom Experiment zum Beruf

Und so beschlossen Caroline und ihr Mann kurzerhand, ihre Sojasauce selber zuhause in Basel herzustellen. Die ersten Versuche wurden in der heimischen Küche unternommen: dämpfen, rösten, gären lassen, pressen, filtern, irgendwann war jedoch klar: sie möchten sich professionalisieren. Seit 2018 ist die Brauerei Ferment nun Wirklichkeit, seit Anfang 2020 sind die Sojasaucen im Verkauf.

 

In diesen Fässern gedeiht die Rohsauce und wird regelmässig umgerührt.

In diesen Fässern gedeiht die Rohsauce und wird regelmässig umgerührt. (Foto: Eliane Hofstetter)

Die Brauerei Ferment befindet sich in einer ehemaligen Werkstatt im Iselin-Quartier. Sie ist klein, aber mit topmodernen und teilweise skurrilen Geräten ausgestattet: Ein Pasteurisiergerät, ein Gärunterbrecher (ein Gerät, das grosse Ähnlichkeit mit einem Kühlschrank hat), eine riesige Paellapfanne, eine Mostpresse, eine Abfüllmaschine und vieles mehr.

Das Herzstück sind die grossen Holzbottiche. Hier drin gärt und fermentiert die Maische, Moromi genannt. Von den Rohstoffen bis zur fertigen Sauce braucht es zig Arbeitsschritte und sehr viel Zeit, erklärt Caroline. Wer hätte gedacht, dass für so ein Fläschchen Sauce so viel Gerät vonnöten ist.

Bevor Caroline sich Vollzeit um die Brauerei kümmerte, hat sie am Tropeninstitut in Basel in der Zellbiologie an Malaria geforscht und hat da schon Mikroorganismen kultiviert. Statt mit mikroskopisch kleinen Mengen arbeitet sie jetzt mit 250-Liter-Fässern voller Soja-Ansatz und statt Krankheitserreger kultiviert sie Edelschimmel. Seit Juli 2020 macht sie das 100 Prozent, ihr Mann hilft auch mit und röstet vor allem den Weizen (dafür wird die Paellapfanne verwendet), hat aber sein Labor und seine bisherige Arbeit behalten.

Von Pilzen und Bohnen

Sojasauce ist rein von der Zutatenliste her ein sehr pures Lebensmittel: Sojabohnen, Weizen, Wasser, Salz, fertig. Die Brauerei Ferment verwendet ausschliesslich Produkte aus der Schweiz: Das Salz stammt aus den Salinen, das Wasser aus den Alpen (dasjenige aus Basel enthält zu viel Kalk). Sowohl der Weizen als auch die Sojabohnen stammen aus biologischem Anbau und werden von der Mühle Rytz bei Bern bezogen.

War es schwer, Schweizer Sojaproduzent*innen zu finden?

Die kurze Antwort der beiden: Nein.

Die etwas längere: Die Schweiz, oder genauer das landwirtschaftliche Forschungszentrum Agroscope, fördert schon seit geraumer Zeit den Anbau von Speisesoja in der Schweiz. Nicht nur, weil man daraus viele verschiedene Sachen herstellen kann, sondern auch weil Soja gewisse Eigenschaften hat, die Stickstoff binden und dadurch die Bodenbeschaffenheit verbessern.

 

Aus weiss wird braun: Sojabohnen frisch aus dem Getreidesack.

Aus weiss wird braun: Sojabohnen frisch aus dem Getreidesack. (Foto: Eliane Hofstetter)

Eine der wichtigsten Zutaten für die Vollendung der Sauce ist aber ein kleiner unscheinbarer Pilz, dessen Sporen optisch an Matchapulver erinnern. Der Edelschimmel «Aspergillus Oryzae» verwandelt Weizen und Soja zu «Koji», dem elementaren Bestandteil der Sojasauce.

Koji ist auch das Herzstück in der Miso-, Sake- und Mirin-Herstellung. Ähnlich wie bei Camembert lässt man den Pilz drei Tage lang die Soja-Weizen-Masse durchwachsen. Der Pilz und dessen Enzyme wandeln dabei das Eiweiss und die Stärke der Sojabohne und Weizenkörner in Zucker und Aminosäuren um.

Deshalb gleicht die Brauerei Ferment auch einem Labor. Der Edelschimmel muss optimale Wachstumsbedingungen haben und regelmässig gerührt werden, damit guter Koji entsteht. Der Koji wird anschliessend in Salzlake gelegt – den Moromi. Nun heisst es abwarten und täglich rühren, die eigentliche Arbeit – den Moromi zur einer geschmackvollen Sauce zu verwandeln – übernehmen ab jetzt Bakterien und Hefen.

Je besser es dem Pilz geht, desto besser schmeckt am Ende alles. Ein bisschen poetisch ist das ja schon: Stimmen die Bedingungen, ist alles im Gleichgewicht und der Geschmack wird ausgewogen.

 

Where the magic happens: Die Sporen des Edelschimmels Aspergillus Oryzae werden direkt aus Japan importiert - selber züchten funktioniert leider nicht.

Where the magic happens: Die Sporen des Edelschimmels Aspergillus Oryzae werden direkt aus Japan importiert – selber züchten funktioniert nicht. (Foto: Eliane Hofstetter)

Mindestens ein Jahr dauert es, bis aus der Maische (Moromi) die Sauce geworden ist. Unter den Deckeln der grossen Fässer aus Lärchenholz arbeiten die Mikroorganismen vor sich hin, bauen Stärke ab und produzieren Aroma und etwas Alkohol.

In eines der Fässer dürfen wir einen Blick werfen. Der Moromi hatte bisher wenige Monate zum Reifen. Es blubbert und riecht nussig-herb, rein optisch erinnert das Ganze an Craft Beer, wenn die Stückchen in der Masse nicht wären.

Etwa 120 Liter Sojasauce kommt am Ende pro Bottich heraus.

Mikroorganismen at work: aus Maische wird Sauce.

Mikroorganismen at work: aus Maische wird Sauce. (Foto: Eliane Hofstetter)

Die Sojasauce aus der Brauerei Ferment gibt es nicht nur für zu Hause. Auch lokale Gastrobetriebe verwenden die erste Schweizer Sojasauce in ihren Gerichten oder sie sind Abnehmerinnen von den «Resten», die beim Abpressen übrigbleiben.

In Zukunft will Caroline Kulangara neben der «hellen» Sojasauce (Usukuchi Shoyu) auch weiter Sojasaucensorten produzieren: mehrjährig gereifte Sojasauce (Koikuchi Shoyu), wie sie in Japan üblich ist, doppelt gebraute Sojasauce (Sashikomi Shoyu) für Sushi, eine nur aus Sojabohnen gebraute «glutenfreie» Sojasauce (Tamari Shoyu). Weitere Produkte der Brauerei Ferment sind: frischer Reis-Koji und Shio-Koji und zukünftig auch Miso, eine Suppenbasis.

 

Rezept

Schnelles Gemüse auf Reis

von Caroline Kulangara

Zutaten

  • 300g Gemüse (z.B. Bohnen, Broccoli, Zucchini)
  • Ein 3 cm langes Ingwerstück fein in Streifen geschnitten
  • 4 Knoblauchzehen (einmal kurz mit der Seite eines breiten Messers gequetscht)
  • 3 EL Öl (z.B. Olivenöl)
  • 1/2 Teelöffel Kurkumapulver
  • 4 EL Usukuchi Sojasauce

Zubereitung

  • Das Gemüse dämpfen bis gar. Reis kochen.
  • 3 EL Öl in einer Bratpfanne erhitzen, Die gestossenen Knoblauchzehen und die Ingwerstreifen 2 Minuten anrösten bis sie goldbraun sind.
  • 1/2 Teelöffel Kurkumapulver dazugeben und ein paar Sekunden mit rösten.
  • 4 EL Usukuchi Shoyu dazugeben und mischen.
  • Das Gemüse dazugeben, mischen und nochmals 2-3 Minuten mit rösten.
  • Auf Reis servieren.